Weiterer Rückschlag für Weltmeister Deutschland

Deutschland erlebt in der EM-Qualifikation einen weiteren Rückschlag. Bis zur 94. Minute führt der Weltmeister gegen Irland mit 1:0, kassiert aber in der Nachspielzeit den Ausgleich durch John O’Shea.

Toni Kroos' (rechts) Treffer reichte Deutschland nicht zum Sieg (Bild: SI)

Deutschland erlebt in der EM-Qualifikation einen weiteren Rückschlag. Bis zur 94. Minute führt der Weltmeister gegen Irland mit 1:0, kassiert aber in der Nachspielzeit den Ausgleich durch John O’Shea.

Damit gelang der erneut enttäuschenden Mannschaft von Joachim Löw kein Befreiungsschlag nach dem 0:2 in Polen. Der Weltmeister vermochte auch nicht vom 2:2 der zuvor verlustpunktfreien Polen gegen Schottland zu profitieren. Im dritten Spiel der 3. Runde in der EM-Ausscheidungsgruppe D bezog EM-Neuling Gibraltar gegen gegen Georgien im Exil in Faro die dritte Zu-Null-Niederlage, die aber mit 0:3 gnädig ausfiel.

Dem arg ersatzgeschwächten Weltmeister Deutschland glückte keine Wiedergutmachung. Löws Team steckt in der Klemme. Drei Monate nach dem grossen Triumph an der WM in Rio konnte die junge «Ersatz-Nationalmannschaft», der auch die an Grippe erkrankten Kramer und Schürrle fehlten, auch gegen Irland nicht gewinnen. Mit dem 1:1 vor 51’204 enttäuschten Fans auf Schalke weist Deutschland mit nur vier Punkten weiterhin dem führenden Duo Polen und Irland mit drei Zählern Rückstand hinterher.

Wie schon beim 0:2 in Polen vermochte es Deutschland gegen die Nummer 62 der Weltrangliste nicht, die klare spielerische Überlegenheit in einen Erfolg umzumünzen. Zwar gelang Toni Kroos mit einem 22-Meter-Weitschuss das irische Abwehr-Bollwerk zu knacken, doch John O’Shea schaffte in seinem 100. Länderspiel in der 94. Minute für die Gäste noch das überraschende Remis. Die Iren verteidigten hartnäckig und standen in der Abwehr kompakt. Deutschland fehlten Ideen und vor allem Tempo und die letzte Konsequenz im Abschluss, um frühzeitig zu reüssieren.

Nach dem Ausfall von André Schürrle und Christoph Kramer, die sich beide nach der Rückkehr aus Polen einen grippalen Infekt zugezogen hatten, konnte Löw nur noch auf 14 Feldspieler zurückgreifen. Einzig die Startphase mit dem Lattentreffer von Erik Durm und die Druckphase nach der Pause vermochten höheren Ansprüchen zu genügen. Es mangelte an Spielverständnis, Harmonie und Automatismen, um die stabile Abwehr der Iren aus den Angeln zu heben.

Resultate: Deutschland – Irland 1:1 (0:0). Polen – Schottland 2:2 (1:1). Gibraltar – Georgien 0:3 (0:2).

Rangliste: 1. Polen 7. 2. Irland 7. 3. Deutschland 4. 4. Schottland 4. 5. Georgien 3. 6. Gibraltar 0.

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