Weiterhin 21 Vermisste nach dem Unglück des Kreuzfahrtschiffes

Bei dem auf Grund gelaufenen Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ haben Suchtrupps nach einer Pause ihre Arbeit wieder aufgenommen. An der Seite, die aus dem Wasser herausrage, sind seit dem späten Freitagnachmittag wieder Rettungskräfte auf der Suche nach den 21 Vermissten im Einsatz.

Feuerwehrleute am Freitag im Einsatz auf der "Costa Concordia" (Bild: sda)

Bei dem auf Grund gelaufenen Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ haben Suchtrupps nach einer Pause ihre Arbeit wieder aufgenommen. An der Seite, die aus dem Wasser herausrage, sind seit dem späten Freitagnachmittag wieder Rettungskräfte auf der Suche nach den 21 Vermissten im Einsatz.

Das Schiff habe sich stabilisiert, teilte ein Sprecher der italienischen Marine mit. Die Arbeiten unter Wasser könnten Taucher indes nicht vor Samstag wieder aufnehmen. Das entschieden die Bergungskräfte nach eingehenden Analysen.

Die Rettungsarbeiten mussten am Freitag unterbrochen werden, weil sich das Schiff bewegte und die Bedingungen am Schiff für die Taucher nicht sicher genug waren, wie Cosimo Nicastro, Sprecher der Küstenwache, sagte. Möglicherweise brachten Strömungen am frühen Morgen das Wrack in Bewegung.

Ob es sich bei den von Sensoren gemessenen Erschütterungen an Bord lediglich um Vibrationen handelte oder ob das Wrack am Meeresgrund abrutschte, war unklar. Laut der Sensordaten bewege sich der Bug des Schiffs mit 15 Millimetern in der Stunde und das Heck mit sieben Millimetern in der Stunde, sagte Nicola Casagli von der Universität Florenz, der im Auftrag der Behörden die Lage des Schiffs überwacht.

Notstand ausgerufen

Um das Schiff zu stabilisieren, gibt es Pläne, den 290 Meter langen Koloss mit Hebeseilen am Felsen festzumachen. Ein ferngesteuerter Unterwasser-Roboter sollte am Rumpf des Schiffes die Frage klären helfen, ob das Wrack auf dem Boden „verankert“ werden kann, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Der Roboter suche ausserdem in der Umgebung des Schiffes nach den Vermissten.

Weil die Suche nach den Vermissten noch nicht beendet und ausserdem viel Treibstoff an Bord ist, soll ein Sinken des Schiffes auf jeden Fall verhindert werden. Nach Angaben der Reederei sollen etwa 2300 Tonnen Treibstoff an Bord sein, offenbar überwiegend Schweröl.

Um sämtliche Institutionen auf nationaler und regionaler Ebene in die Rettungsarbeiten einbinden zu können, hat die italienische Regierung am Freitagabend den Notstand für das betroffene Gebiet ausgerufen.

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