Die Wettbewerbskommission (Weko) hat den geplanten Verkauf des Mobilfunkanbieters Orange Schweiz an die britische Beteiligungsgesellschaft Apax genehmigt. Die Weko hält die Übernahme für unbedenklich.
Der Besitzerwechsel führe zu keinen strukturellen Veränderungen der Marktverhältnisse, teilte die Wettbewerbsbehörde nach ihrer vorläufigen Prüfung am Freitag mit. Bisher gehörte Orange Schweiz der France Télécom.
Durch den Verkauf verblieben auf dem Schweizer Markt drei grosse Netzanbieter, schreibt die Weko. Dadurch bleibe eine gewisse Wettbewerbsdynamik bestehen. Der Markt sei weiterhin offen für Innovationen. Ein vertiefte Prüfung der Übernahme ist für die Weko deshalb nicht nötig.
Ursprünglich wollte France Télécom den Mobilfunkanbieter Sunrise kaufen und diesen mit Orange Schweiz fusionieren. Doch dies untersagte die Weko im Frühling 2010 wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken. Die Behörde wollte ein Duopol der zusammengelegten Sunrise/Orange und Swisscom im Mobilfunkmarkt verhindern.
Besitzerwechsel auch bei Sunrise
Der gescheiterte Zusammenschluss der Nummern zwei und drei des Schweizer Markts führte im Herbst 2010 bereits zu einem ersten Besitzerwechsel. Der dänische TDC-Konzern verkaufte damals seine Schweizer Tochter Sunrise für 3,3 Mrd. Fr. statt an France Télécom an die Beteiligungsgesellschaft CVC Capital Partners in Luxemburg.
Im Frühjahr 2011 stellte France Télécom ihren Schweizer Ableger zum Verkauf, weil dieser nicht mehr zur Strategie passte. Der französische Telekomgigant konzentriert sich auf Länder, in welchen er als Telekommunikations-Vollanbieter auftreten kann und gleichzeitig die Nummer eins oder zwei im Markt ist.
In der Nacht vor Heiligabend des vergangenen Jahres gab France Télécom bekannt, dass sie Orange Schweiz an Apax verkaufe. Die Beteiligungsgesellschaft, die in diverse Wirtschafssektoren investiert und zu der unter anderem das Modeunternehmen Tommy Hilfiger gehört, zahlt für die Nummer drei auf dem Schweizer Telekommarkt 2 Mrd. Franken.