Die Wettbewerbskommission (Weko) nimmt die Übernahme des Ostschweizer Ärztegrossisten Pharmapool durch die Berner Gesundheitsgruppe Galenica genauer unter die Lupe. Durch die Fusion könne eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärkt werden.
Die Weko habe bei der vorläufigen Prüfung Anhaltspunkte dafür gefunden, teilte sie am Dienstag mit. Eine marktbeherrschende Stellung könne sich demnach insbesondere im Pharmagrosshandel für selbstdispensierende Ärzte ergeben sowie im Pharmagrosshandel für Apotheken schweizweit. Auch im Verkauf an Endkonsumenten sieht die Weko eine mögliche marktbeherrschende Stellung, allerdings lokal auf das St. Galler Rheintal beschränkt.
Die Weko werde vertieft prüfen, wie sich das geplante Zusammenschlussvorhaben auf den Wettbewerb auswirke, schreibt die Wettbewerbskommission weiter in der Mitteilung. Dafür hat sie laut Gesetz vier Monate Zeit.
Galenica hatte im Mai angekündigt, dass ihre Pharmagrossisten-Tochter Galexis die in Widnau SG ansässige Pharmapool kaufen will. Dafür will sie knapp 28 Millionen Franken ausgeben.
Galexis ist laut der Weko die grösste Pharmagrosshändlerin der Schweiz. Mit der Übernahme wolle sie ihre Präsenz insbesondere im Bereich des Pharmagrosshandels für selbstdispensierende Ärzte erhöhen. Zudem könne durch den Zusammenschluss Pharmapool von den Einkaufskonditionen von Galexis profitieren.
Pharmapool beliefert Arztpraxen mit Medikamenten, Verbrauchsmaterialien, Laborartikeln und Einrichtungsgegenständen. Daneben führt das Unternehmen die Pharmapool Zentralapotheke in Heerbrugg SG.