Weleda nach Restrukturierung wieder auf solidem Fundament

Nach zwei Jahren mit Millionendefiziten hat Weleda 2012 den Turnaround geschafft: Unter dem Strich blieb dem auf Naturkosmetik und anthroposophische Arzneimittel spezialisierten Unternehmen mit Sitz in Arlesheim BL ein kleiner Gewinn von 520’000 Euro.

Weleda macht wieder Gewinn (Bild: sda)

Nach zwei Jahren mit Millionendefiziten hat Weleda 2012 den Turnaround geschafft: Unter dem Strich blieb dem auf Naturkosmetik und anthroposophische Arzneimittel spezialisierten Unternehmen mit Sitz in Arlesheim BL ein kleiner Gewinn von 520’000 Euro.

Weleda verfüge heute wieder über ein solides Fundament, zog der im April letzten Jahres als Sanierer verpflichtete CEO Ralph Heinisch am Donnerstag in Huningue (F) bei Basel vor den Medien Bilanz. Der Trend zeige deutlich nach oben und für das laufende Jahr rechnet Heinisch mit einer deutlichen Verbesserung des Ergebnisses.

Zur Gewinnsteigerung beitragen soll die Tatsache, dass der 2012 vollzogene Personalabbau sich erst dieses Jahr finanziell positiv auswirken wird. Die Restrukturierungskosten wurden dagegen bereits für 2012 verbucht.

Was den Umsatz betrifft, ist Weleda laut Heinisch gut unterwegs. Erwartet wird für das Gesamtjahr ein Plus von 2 Prozent. 2012 konnte die Gruppe den Umsatz wie schon früher vermeldet um 5 Prozent auf 322,5 Mio. Euro steigern. In der Schweiz stiegen die Verkäufe um knapp 1 Mio. Euro auf 30,6 Mio. Euro.

Geschäftsleitung halbiert

Um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, verpasste sich Weleda letztes Jahr schlankere Strukturen und effizientere Prozesse. Die Zahl der Vollzeitstellen wurde um 6 Prozent auf 1911 reduziert, die Geschäftsleitung gar auf drei Mitglieder halbiert. In der Schweiz sank die Zahl der Vollzeitstellen von 321 auf 292.

Das Betriebsergebnis konnte Weleda von 1,3 auf 10,6 Mio. Euro steigern. Ausserdem verringerte das Unternehmen die Nettoschulden von 105,9 auf 83,6 Mio. Euro. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete ein Abbau der Lagerbestände im Umfang von 12,9 Mio. Euro.

Arzneimittel weiter defizitär

Noch nicht am Ziel ist Weleda bei seinen Arzneimitteln, die für die Defizite in den Vorjahren verantwortlich und die nach wie vor nicht wirtschaftlich sind. Immerhin konnten 2012 dank der gestrafften Organisation die Marketing- und Vertriebskosten für Medikamente in den Kernmärkten Deutschland, Österreich und Schweiz um 1,2 Mio. Euro gesenkt werden. 2013 sollen Einsparungen von 4,2 Mio. Euro folgen.

Mit Arzneimitteln erzielte Weleda letztes Jahr 30 Prozent des Umsatzes. Das Wachstum betrug 3 Prozent gegenüber 6 Prozent bei der Naturkosmetik. Für seine Arzneimittel, für die derzeit eine neue Strategie erarbeitet wird, sieht das Unternehmen wegen des steigenden Interesses an Naturheilmitteln wachsendes Potenzial.

In über 50 Ländern präsent – in China nicht

Erhältlich sind Weleda-Produkte derzeit in mehr als 50 Ländern. Vorderhand will sich das Unternehmen auf die Stärkung der bereits bestehenden Märkte konzentrieren, wie es an der Medienkonferenz hiess.

China fasst Weleda deshalb nicht als strategischen Markt ins Auge, weil die Naturkosmetika dort mit Tierversuchen getestet werden müssen. Und davon will das der Nachhaltigkeit verpflichtete Unternehmen nichts wissen.

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