Weltgesundheitsversammlung im Zeichen von Ebola

Bei der Eröffnung der 68. Weltgesundheitsversammlung ist die Ebola-Epidemie in Westafrika im Fokus gestanden. Für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ist ein globaler Plan für den Katastrophenschutz wichtig.

Bundesrat Alain Berset mit WHO-Direktorin Margaret Chan in Genf (Bild: sda)

Bei der Eröffnung der 68. Weltgesundheitsversammlung ist die Ebola-Epidemie in Westafrika im Fokus gestanden. Für die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ist ein globaler Plan für den Katastrophenschutz wichtig.

Für Bundesrat Alain Berset braucht es Gesundheitssysteme, die gegenüber Katastrophen und Epidemien widerstandsfähig sind. Unter dem Stichwort «Resilienz» verstehe man die Fähigkeit, auf Schocks zu reagieren, deren Auswirkungen zu absorbieren und danach den Wiederaufbau einzuleiten, erklärte der Schweizer Gesundheitsminister am Montag in seiner Rede vor der WHO-Versammlung in Genf.

Ein «resilientes Gesundheitssystem» bedeute aber auch, einen gerechten Zugang für alle Menschen bei gleichzeitig tragbaren Kosten für die grundlegenden Leistungen sicherzustellen.

Für die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit habe die Stärkung der Gesundheitssysteme im Hinblick auf eine Gesundheitsversorgung für alle Priorität. «Unser Ziel ist es in den Ländern, in denen die Schweiz aktiv ist, den Gesundheitszustand der Bevölkerung zu verbessern, insbesondere bei den Schwächsten und Verwundbarsten.»

Im Kampf gegen Epidemien und andere Notfälle sei ein internationales sanitäres Reglement zentral, forderte Berset. Die sei für die Sicherheit der Bevölkerung und der internationalen Gemeinschaft zentral. Dafür brauche es auch ein zuverlässiges internationales Informationssystem.

In dieser von der Ebola-Epidemie geprägten Periode unterstütze die Schweiz deshalb die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die UNO-Organisation müsse ihre Rolle in Notfällen und Epidemien umfassend wahrnehmen können.

Handeln in der Krise

Auch Kanzlerin Merkel stellte in ihrer Rede fest, wie dringend der internationale Handlungsbedarf in Krisensituationen ist. Die Welt müsse mehr tun, um gefährliche Krankheitserreger einzudämmen, forderte sie.

Zwar gebe es inzwischen Erfolge im Kampf gegen die Ebola. «Aber eigentlich gewonnen ist der Kampf doch erst, wenn wir für die nächste Krise gerüstet sind», sagte Merkel.

An den Beratungen in Genf nehmen Politiker und Wissenschaftler aus mehr als 190 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) teil. Die Weltgesundheitsversammlung ist das höchste Beschlussorgan der WHO.

Nächster Artikel