Ab Donnerstag steht Basel wieder im Mittelpunkt der Uhren- und Schmuckbranche: Mehr als 150’000 Besucher werden an der weltweit bedeutendsten Messe „Baselworld“ erwartet. Neben lukrativen Geschäften betreibt die Branche einmal mehr viel Nabelschau.
Die Medienkonferenz für die 4000 angereisten Journalisten liess keine Wünsche offen: Multimedial, vielsprachig und dramaturgisch perfekt durchkomponiert, machte sie am Mittwoch von Beginn an den Anspruch der Messebetreiberin Messe Schweiz (MCH Group) klar.
Und dies nicht ganz unberechtigt: Die Basler Messe ist nach wie vor das wichtigste Treffen der Uhren- und Schmuckbranche. Vertreten ist alles, was Rang und Namen hat: Omega, Longines, Tissot, Breguet, Rolex oder Patek Philippe. Die grossen Player breiten ihre Stände in der prestigeträchtigen Halle 1 aus.
Standesgemäss wird die Messe von einem Bundesrat eröffnet. In diesem Jahr fällt die Ehre Verteidigungsminister Ueli Maurer zu. Die Uhrenbranche könnte ihre Deals eigentlich auch an einem nüchternen Tisch machen, doch die Messe ist Schauplatz für Markenpflege.
Die Show soll das Image prägen, und Journalisten dieses in die Welt tragen. „Baselworld“ bietet unangefochten den grössten Weltklasse-„Bling-Bling“. Trotz Spektakel und Glamour geht es an der achttägigen Messe aber vorwiegend ums Geschäft.
Indonesien als Wachstumsmarkt
Juweliere und Uhrenhändler bestellen bei den Herstellern und entscheiden, wie ihr Sortiment dieses Jahr ausschaut. Die Uhrenbranche erzielt bis zur Hälfte ihrer Umsätze an der „Baselworld“. Die Messe dient damit auch als Formbarometer der Branche.
Der Fokus verlagere sich dabei immer mehr in den fernen Osten, sagte Baselworld-Direktorin Sylvie Ritter vor den Medien. Neben China und Hongkong zählen auch Malaysia und Indonesien zu den Wachstumsmärkten.
Freuen dürfte diese Entwicklung auch die helvetische Uhrenindustrie, deren Exporte zur Hälfte nach Asien gehen. Die hiesige Branche befindet sich nach wie vor in blendender Verfassung. Im letzten Jahr erreichte sie erneut einen neuen Exportrekord.