Fast 200 Staaten haben sich am Weltklimagipfel in Doha geeinigt: Das Kyoto-Protokoll zur Reduktion der Treibhausgase soll bis zum Jahr 2020 verlängert werden. Das drückte die katarische Präsidentschaft der UNO-Klimakonferenz in Doha am Samstag durch.
Katar verhinderte so ein Scheitern des Gipfels. Das Kyoto-Protokoll wäre eigentlich Ende Jahr ausgelaufen. Darin hatten sich die Industriestaaten verpflichtet, ihren jährlichen Treibhausgas-Ausstoss zwischen 2008 und 2012 um durchschnittlich 5,2 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren.
Die einzelnen Ländern haben verschiedene Vorgaben, abhängig von ihrer Wirtschaftsentwicklung. Entwicklungs- und Schwellenländern sind von den Reduktionszielen ausgeklammert.
Nun haben sich 37 Länder verpflichtet, ihre Treibhausgase bis 2020 weiter zu reduzieren, darunter alle EU-Staaten. Die in Doha beschlossene Verlängerung (Kyoto II) sieht bislang keine Verschärfung der Ziele vor.
Gemeinsam sind die Kyoto-II-Staaten für rund 15 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstosses verantwortlich. Bei Kyoto II machen unter anderem Kanada und Japan nicht mit. Sie wollen nur noch auf freiwilliger Basis ihre Emissionen mindern – und dies auf tieferem Niveau als unter dem Kyoto-Protokoll.
Weltklimavertrag bis 2015
Ursprünglich sollte in Doha weiter über einen neuen Weltklimavertrag verhandelt werden, der ab 2020 für Industrie- wie Schwellenländer gelten soll. Ziel ist, dass der neue Vertrag bis 2015 ausgehandelt ist.
Doch klaffte zwischen dem Ende der Kyoto-Prozesses und dem geplanten neuen Vertrag eine Lücke von sieben Jahren. Dank der Verlängerung des Kyoto-Prozesses konnte diese Lücke teilweise geschlossen werden.
Das Kyoto-Protokoll ist bisher das einzige bindenden Klimaschutzabkommen. Seine Verlängerung gilt als wichtiges Signal, damit andere Länder sich tatsächlich in einen Weltklimavertrag einbinden lassen.