Weltklimarat warnt vor Zunahme von extremen Temperaturen

Der Weltklimarat IPCC warnt vor einer Zunahme von Extremwettern infolge des Klimawandels. Extreme Temperaturen und Hitzewellen hätten seit 1950 zugenommen, heisst es in einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht.

Der Weltklimarat erwartet längere und extremere Dürren (Symbolbild) (Bild: sda)

Der Weltklimarat IPCC warnt vor einer Zunahme von Extremwettern infolge des Klimawandels. Extreme Temperaturen und Hitzewellen hätten seit 1950 zugenommen, heisst es in einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht.

Es sei „quasi sicher“, dass im Verlauf des 21. Jahrhunderts weltweit die höchsten Temperaturen ansteigen und die tiefsten sinken werden.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartet der IPCC längere und extremere Dürren in vielen Teilen der Welt, unter anderem im Mittelmeerraum, in Teilen Amerikas und im südlichen Afrika. Das könne auch in Mittel- und Nordeuropa geschehen, allerdings seien die Vorhersagen dafür nicht ganz so sicher. Hitzewellen werden in den meisten Regionen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit häufiger, länger und extremer.

Zudem werde die Zahl der Starkniederschläge im 21. Jahrhundert mit hoher Wahrscheinlichkeit zunehmen. Vor allem in Ostafrika erwartet der IPCC einen Anstieg der Niederschlagsmenge.

Wissen vorhanden

Auch mit einer Zunahme der Windstärke von tropischen Stürmen wie Hurrikans rechnet das Gremium. Ihre Anzahl werde jedoch gleichbleiben oder gar sinken. Der Meeresspiegel werde mit hoher Wahrscheinlichkeit steigen, wie hoch genau, wird aber noch erforscht.

Mit ebenso hoher Wahrscheinlichkeit würden Naturkatastrophen in den Industrieländern zu mehr wirtschaftlichen Schäden führen, während in den armen Ländern die Zahl der Toten dadurch steigen werde. Von 1970 bis 2008 hätten die Entwicklungsländer mehr als 95 Prozent der weltweiten Todesfälle durch Naturkatastrophen verzeichnet.

Allerdings sind die Menschen laut dem IPCC den Veränderungen nicht hilflos ausgeliefert. „Wir verfügen über das nötige Wissen, um die richtigen Entscheidungen im Umgang mit klimatischen Risiken zu treffen. Doch nur selten vermögen wir daraus einen Vorteil zu ziehen“, erklärte Chris Field, Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe II des IPCC.

Künftig müsse sowohl das Wissen erweitert als auch bessere Entscheidungen getroffen werden, selbst wenn es noch Unsicherheiten gebe.

Der Präsident des IPCC, Rajendra Pachauri, betonte an einer Telefonkonferenz aber, dass sich der Mensch nicht nur anpassen müsse, sondern auch eine Reduktion des Ausstosses von Klimagasen notwendig sei.

Am 592-seitigen Bericht des IPCC haben 220 Autoren aus 62 Ländern mitgearbeitet. Sie haben fast 19’000 Anmerkungen von Experten aufgenommen.

Der Report hat Tausende weiterer Studien aufgenommen, die beim vorausgegangen IPCC-Bericht 2007 noch nicht zur Verfügung standen. Der Weltklimarat hatte die 19-seitige Kurzfassung des Reports für Politiker bereits im November 2011 veröffentlicht.

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