Die Weltnummer 1 Andy Murray setzt sich in über drei Stunden 6:7 (9:11), 6:4, 6:4 gegen Kei Nishikori durch und feiert an den ATP-Finals in London seinen zweiten Sieg.
Andy Murray musste gegen Kei Nishikori äusserst hart um seinen 22. Sieg in Folge kämpfen. In 3:20 Stunden revanchierte er sich jedoch am Japaner für die Fünfsatz-Niederlage im Viertelfinal des US Open. Es war das einzige Mal seit dem Turnier in Monte Carlo im April, dass Murray nicht den Final erreichte.
Im ersten Satz, der alleine 85 Minuten dauerte, erarbeitete sich Nishikori drei Breakchancen, den ersten Satzball hatte aber Murray beim Stand von 6:5. Er beging aber einen seiner ungewohnt vielen Fehler. In einem epischen Tiebreak holte Murray ein 3:6 auf, kam selber zu zwei weiteren Satzbällen, ehe Nishikori zum 11:9 seine fünfte Möglichkeit nutzte.
Im zweiten Durchgang steigerte sich der Schotte deutlich, auch wenn er noch immer zu oft zu passiv agierte und dem Japaner zu sehr das Spieldiktat überliess. Murray ging mit dem ersten Break der Partie 1:0 in Führung. Nishikori zog jedoch nach und tat das Seine für eine zunehmend hochklassige und spektakuläre Partie. Der 26-Jährige aus dem Süden Japans kämpfte sich zum 4:4 wieder heran. Mit dem Selbstvertrauen des Seriensiegers konterte Murray jedoch gleich wieder, und nach Abwehr eines weiteren Breakballs gelang ihm nach bereits 2:18 Stunden der Satzausgleich.
Im dritten Durchgang hatte der drei Jahre ältere Brite, der bei acht Masters-Teilnahmen noch nie über die Halbfinals hinauskam, den längeren Atem. Diesmal liess er einem Break zum 2:1 ein zweites zum 4:1 folgen. Nishikori wehrte sich jedoch bis zuletzt und verkürzte noch einmal auf 4:5. Der 1,90 m grosse Murray hatte letztlich beim Aufschlag aber zu grosse Vorteile gegenüber seinem zwölf Zentimeter kleineren Kontrahenten. So konnte er neun von elf Breakchancen des Asiaten abwehren. Selber nutzte er vier von sieben.
Mit dem 75. Sieg in diesem Jahr (bei nur 9 Niederlagen) erhöhte Murray seinen Vorsprung in der virtuellen Weltrangliste auf Verfolger Novak Djokovic wieder auf 405 Punkte. Im Halbfinal steht er aber im Gegensatz zum Serben noch nicht.