Estland verfügt seit Mittwoch als erste Nation über ein landesweites Netz von Schnellladestationen für Elektrofahrzeuge. Die 165 Hochleistungs-Stromtankstellen kommen von ABB. Auch ein Schweizer Netz ist in den Startlöchern.
In Estland stehen nun in jedem Ort mit über 5000 Einwohnern und an den Hauptverkehrsstrassen im Abstand von maximal 60 Kilometern Gleichstrom-Schnelllader bereit, wie ABB am Mittwoch mitteilte. Fahrer von Elektrofahrzeugen könnten sich damit erstmals auf eine zuverlässige und bequeme Infrastruktur verlassen, die denen von Fahrzeugen mit konventionellen Motoren nahekomme.
Während das Aufladen an der heimischen Steckdose bis zu 8 Stunden dauere, erledige der Schnelllader „Terra 51“ von ABB die Aufgabe in 15 bis 30 Minuten, hiess es. Wieviel die Ladestationen kosteten, gibt der Konzern nicht bekannt.
Um die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu fördern, stellt Estland nicht nur das Ladestationsnetz bereit, sondern subventioniert laut den Angaben den Kauf eine Elektrofahrzeuges mit bis zu 50 Prozent des Kaufpreises.
ABB sei zuversichtlich, mit dem weltweit ersten landesweiten Netz Autofahrer zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge motivieren zu können, wird der zuständige ABB-Divisionsleiter Ulrich Spiesshofer im Communiqué zitiert. Der Konzern hofft, andere Länder anregen zu können, ebenfalls in ihre Ladeinfrastruktur zu investieren.
In der Schweiz ist der Startschuss für eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur im vergangenen November gefallen. In einer ersten Phase sollen mindestens 150 Ladesäulen gebaut werden. An dem Projekt „EVite“ beteiligen sich neben ABB unter anderem der TCS, Alpiq, Groupe E, Swisscom, Nissan und AMAG.