Exakt 455,82 Kilometern liefen zwölf Spitzenorientierungsläufer innert 24 Stunden abwechselnd auf dem Laufband – so weit wie niemand zuvor.
Die Feier begann früh. Nach 22:40:20-Stunden hatten Fabian Hertner, Andreas Herzig, Anders Holmberg, Raffael Huber, Andreas und Matthias Kyburz, Gabriel und Stefan Lombriser, Christian Mathys, Jonas und Matthias Merz sowie Christoph Rathgeb im zum Weltrekordraum hergerichteten Ausbildungsraum des KKL Luzern die alte Bestmarke von 429,28 km egalisiert. Damit aber begnügten sich die ambitionierten Sportler nicht. Unter rhythmischem Klatschen der Zuschauer und Teamkollegen powerte jeder weiter auf dem arg strapazierten Laufband.
Und jetzt zeigten sich plötzlich technische Schwierigkeiten beim Gerät. Bei Tempi von über 25 km/h begann es zu vibrieren. Es sprang vom Sockel und rutschte. «Wir mussten uns etwas einfallen lassen», sagte Matthias Merz stellvertretend für alle, «ab diesem Zeitpunkt drosselten wir unsere Kräfte und kitzelten nicht mehr die letzten Reserven aus unseren Beinen.» Das Endresultat von 455,82 km durfte sich dennoch sehen lassen. Einem Durchschnitt von 19 km/h entsprach dies. «Dieses Laufen war hart, aber es bereitete auch Spass», waren sich die zwölf Protagonisten einig.
25’037 Franken erlaufen
Geeinigt hatten sie sich vor dem Start für einen strikten Wechselrhythmus auf dem Laufband. Zuerst lief sie je vier Mal 75 Sekunden. Sodann bildeten sie vier Dreiergruppen. In diesen absolvierte abwechselnd je zweieinhalb Minuten – elf Mal jeder. Und das vier Mal. Am Schluss folgten für jeden nochmals zwei Mal zwei Minuten Belastung. Ohne verhärtete Beinmuskeln kam keiner durch. Zwei Physiotherapeutinnen traten immer wieder in Aktion und verhalfen dazu, dass jeder durchkam. Auch für angemessene Zwischenverpflegung war gesorgt. Neben Sportgetränken und Energieriegeln bereiteten die Freundinnen feine Pasta und Reis vor.
Und so resultierte nicht nur eine stolze Laufdistanz, sondern ebenso ein erstaunliches Sammelergebnis: 25’037 Franken. Diesen Betrag wird an die Spendenaktion «Jeder Rappen zählt» überwiesen. «Dass wir so viel Aufmerksamkeit erwecken, hätten wir nie für möglich gehalten», staunte Fabian Hertner.