Der Atomtest in Nordkorea hat weltweit scharfe Kritik ausgelöst. So forderte etwa die chinesische Regierung Pjöngjang auf, sich an seine internationalen Verpflichtungen zu halten. US-Präsident Barack Obama forderte eine rasche internationale Reaktion.
„Die chinesische Regierung drückt ihren energischen Widerspruch aus“, so das Aussenministerium in Peking am Dienstag. „Wir fordern die nordkoreanische Seite dringend auf, sich an seine Verpflichtung zur Denuklearisierung zu halten und keine weiteren Aktivitäten durchzuführen, die die Situation verschlimmern könnten.“
China unterstütze weiter die derzeit unterbrochenen Sechs-Parteien-Gespräche, die ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogrammes herbeiführen sollen. Pjöngjang hatte jedoch die Gespräche für beendet erklärt.
In scharfen Worten verurteilte auch der NATO-Rat den Atomtest Nordkoreas. „Dieser unverantwortliche Akt stellt gemeinsam mit dem Raketenstart vom Dezember eine ernste Bedrohung des internationalen Friedens, der Sicherheit und der Stabilität dar“, heisst es in einer in Brüssel veröffentlichten Erklärung des Gremiums der 28 NATO-Regierungen.
Nordkorea verstosse weiterhin gegen die Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates. Der NATO-Rat forderte die Regierung Nordkoreas auf, „unverzüglich solche provozierenden Handlungen einzustellen“ und die UNO-Resolutionen zu respektieren.
USA sprechen von provokativer Aktion
US-Präsident Barack Obama nannte den Test in einer Stellungnahme des Weissen Hauses eine höchst provokative Aktion. Nordkoreas Atomwaffen stellten „eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA und den internationalen Frieden“ dar.
Der Nuklearversuch untergrabe zudem die regionale Stabilität, verletze die Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates und erhöhe das Risiko der Atomwaffen- Verbreitung. Auf den Test müsse es „rasch“ eine „glaubwürdige“ internationale Reaktion geben, forderte Obama. Nordkorea werde „durch solche Provokationen nicht sicherer“.
Obama warnte die Führung in Pjöngjang. Anstelle des erklärten Ziels, eine „starke und wohlhabende Nation“ zu werden, habe sich Nordkorea „zunehmend isoliert“ und seine Bevölkerung „verarmt“, indem es nach Massenvernichtungswaffen strebe, fügte Obama hinzu. Die Regierung in Washington werde „die erforderlichen Schritte“ unternehmen, um die USA und ihre Verbündeten zu verteidigen.
Kritik auch aus Europa und der Schweiz
Auch die Europäische Union verurteilt den Atomtest Nordkoreas. „Dieser Test ist eine weitere krasse Herausforderung des weltweiten Regimes der Nichtverbreitung von Atomwaffen und eine eindeutige Verletzung der internationalen Verpflichtungen Nordkoreas“, heisst es in einer Erklärung der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton vom Dienstag in Brüssel.
Der Atomversuch sei eine „ernste Bedrohung für einen dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel und für die regionale und internationale Sicherheit“. Die EU wolle mit ihren Partnern eine „nachdrückliche und geschlossene Antwort“ erarbeiten, um Nordkorea deutlich zu machen, „dass die ständige Verletzung von Resolutionen des UN-Sicherheitsrates Folgen hat“.
Auch Grossbritannien hat den Atomwaffentest Nordkoreas scharf verurteilt. Nordkorea habe damit gegen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates verstossen, sagte Aussenminister William Hague.
„Nordkoreas Weiterentwicklung seiner nuklearen und ballistischen Fähigkeiten bedeutet eine Bedrohung der internationalen Sicherheit und der Sicherheit in der Region“, sagte Hague. Die wiederholten Provokationen dienten nur dazu, die Spannungen in der Region weiter zu verschärfen. Sie behinderten die Aussichten auf dauerhaften Frieden auf der koreanischen Halbinsel.
Auch die Schweiz verurteilte den erneuten Atomwaffentest des kommunistischen Landes. Der Test stelle eine Verletzung der Resolutionen des UNO-Sicherheitsrats dar, schreibt das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in einer Mitteilung.
Damit gefährde Nordkorea den Frieden und die Sicherheit in der Region. Die Schweiz sei überzeugt, dass die Nuklear- und Sicherheitsproblematik auf der koreanischen Halbinsel einzig auf dem Verhandlungsweg und auf diplomatischer Ebene gelöst werden könne, schreibt das EDA in der Mitteilung weiter.
Die Schweiz unterstütze die Wiederaufnahme der Sechsparteigespräche und sei weiter bereit, auf Ersuchen hin die Anstrengungen um Stabilität und Frieden auf der Halbinsel zu unterstützen.