Weltweite Anteilnahme nach Massaker an US-Schule mit 27 Toten

Nach dem Amoklauf an einer US-Grundschule mit 27 Toten trauert das ganze Land um die Opfer von Newtown und rätselt über die Motive des 20-jährigen Todesschützen. Der mutmassliche Täter nahm sich das Leben, nachdem er zwanzig Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sowie sechs Erwachsene getötet hatte.

Menschen trauern in einer Kirche in Newtown um die Verstorbenen (Bild: sda)

Nach dem Amoklauf an einer US-Grundschule mit 27 Toten trauert das ganze Land um die Opfer von Newtown und rätselt über die Motive des 20-jährigen Todesschützen. Der mutmassliche Täter nahm sich das Leben, nachdem er zwanzig Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sowie sechs Erwachsene getötet hatte.

Seine Mutter war ermordet in einer Wohnung in Newtown aufgefunden worden. Die Polizei im US-Bundesstaat Connecticut wollte am Samstagmorgen (Ortszeit) Angaben zum Hintergrund des Verbrechens machen.

In der Nacht war die Sandy-Hook-Grundschule mit den Kinderleichen noch als Tatort abgesperrt. Es handle sich um eine „gewaltige Untersuchung“, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe derzeit nur eine vorläufige Liste mit den Namen der getöteten 20 Kinder und 6 Erwachsenen.

Die meisten der Opfer sollen sich in zwei Klassenzimmern befunden haben. Die Familien seien informiert worden. In der Stadt herrscht Verzweiflung.

Horrorszenario

„Es war entsetzlich“, beschrieb eine 29-jährige Lehrerin das Horrorszenario an ihrer Schule. „Ich habe nicht geglaubt, dass wir überleben würden“, sagte Kaitlin Roig dem US-Sender ABC. Als sie Schüsse hörte, habe sie sich mit ihren 14 Schülern auf der Toilette eingeschlossen.

„Ich habe ihnen gesagt, sie müssten absolut still sein“. „Es wird alles gut werden“, habe sie die weinenden Kinder getröstet, erzählte die Lehrerin unter Tränen.

Die acht Jahre alte Alexia erzählte, wie Lehrer in ihr Klassenzimmer gestürmt waren, und alle Kinder angewiesen hatten, sich in einer Ecke zu verstecken. „Alle weinten. Und ich habe nur die Rufe der Polizeibeamten gehört.“ Ihre Mutter kann das Geschehene nicht fassen: „Wer tut so etwas? Das ist einfach krank“, sagte sie CNN.

Obama kämpft mit den Tränen

US-Präsident Barack Obama bekundete einen Tag nach dem Amoklauf erneut seine Trauer. „Alle Eltern in Amerika haben ein schmerzendes Herz“, sagte er am Samstag in seiner wöchentlichen Radio- und Internetansprache. Die Republikaner verzichteten auf ihre übliche Samstagsansprache und überliessen dem Präsidenten ihre Sendezeit.

Bereits am Freitag hatte er sich tief erschüttert gezeigt und angeordnet, die Flaggen auf Halbmast zu setzen. Obama sagte, er und seine Frau Michelle täten, was alle Eltern tun – „wir umarmen unsere Kinder etwas inniger und sagen ihnen, dass wir sie lieben“. Aber es gebe Familien in Connecticut, die das nun nicht mehr tun könnten.

Der US-Präsident unterbrach seine kurze Ansprache mehrmals und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Das Land müsse nun innehalten und zusammenrücken und etwas unternehmen, um Ähnliches in der Zukunft zu verhindern, mahnte er.

Debatte um Waffenrecht

Mit dem Blutbad ist die Debatte über die laxen Waffengesetze in den USA neu entflammt. Das Weisse Haus machte indes keine konkreten Angaben über mögliche politische Massnahmen.

Die Polizei hatte drei Waffen sichergestellt: Ein halbautomatisches Sturmgewehr und zwei Pistolen. Alle drei Waffen seien legal erworben worden und auf den Namen der Mutter registriert, berichteten Medien.

Offene Fragen

Zusätzlich zu den Toten in der Schule habe man die Leiche der Mutter des Amokläufers in einer Wohnung in Newtown gefunden, berichtete CNN. Die Frau habe als Lehrerin an der Schule gearbeitet.

Unklar sei aber, wann genau sie getötet wurde. Auch war zunächst noch nicht offiziell geklärt, ob der Amokläufer ebenfalls für diese Tat verantwortlich ist. Der junge Mann soll bei seiner geschiedenen Mutter gewohnt haben, hiess es in Medienberichten.

Der TV-Sender CNN berichtete über mögliche psychische Probleme des Mannes, nannte aber keine Einzelheiten. Ehemalige Klassenkameraden und Bekannte beschrieben den Mann als ruhigen Einzelgänger, der sich in sozialen Situationen oft unwohl zu fühlen schien.

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