Weltweite Solarindustrie hofft auf Aufschwung

Nach schwierigen Jahren hofft die globale Solarindustrie wieder auf Wachstum. Auf der Fachmesse Intersolar in München zeigen über 1000 Unternehmen ihre Neuheiten.

Besucher betrachten an der Fachmesse Intersolar in München eine Ausstellung von Speichersystemen des südkoreanischen Herstellers LG Chem - die Solarspeicher sind in diesem Jahr ein grosses Thema

(Bild: sda)

Nach schwierigen Jahren hofft die globale Solarindustrie wieder auf Wachstum. Auf der Fachmesse Intersolar in München zeigen über 1000 Unternehmen ihre Neuheiten.

Mehr als die Hälfte der Aussteller auf der Fachmesse Intersolar in München sind aus dem Ausland, vor allem aus China. Aus der Schweiz sind über 20 Aussteller vertreten. Darunter sind der Solarindustrie-Zulieferer Meyer Burger und das Institut für Energiesysteme und Fluid-Engineering der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW).

Nachdem der weltweite Solarmarkt in den letzten zwei Jahren stagnierte, wird wieder mit Wachstum gerechnet, wie David Stickelberger, Geschäftsleiter des Schweizer Branchenverbandes Swissolar, der Nachrichtenagentur sda sagte. Zwar dürften die Wachstumsraten nicht mehr so hoch wie vor 2012 ausfallen. Dennoch dürfte der Markt jährlich um rund 20 Prozent zulegen.

Auch der deutsche Branchenverband Solarwirtschaft sieht grosses Wachstumspotenzial. Solarwirtschaft schätzt, dass sich der weltweite Photovoltaikmarkt in den kommenden Jahren verdreifachen wird.

Die Nachfrage wird aber heute mehr von Ländern in Asien, Afrika und Amerika getrieben, wie Stickelberger erklärt. Zuvor hatte vor allem Europa für Wachstum gesorgt. Aber auch in Europa dürfte innerhalb der nächsten fünf Jahre wieder mit einem Aufschwung gerechnet werden.

Solarindustrie fordert Umsetzung der G7-Beschlüsse

Die Solarwirtschaft profitiert vom weltweit steigenden Interesse an erneuerbaren Energien. So haben sich die sieben wichtigsten Industriestaaten am Wochenende bei ihrem Gipfeltreffen im deutschen Elmau auf einen schrittweisen Ausstieg aus dem Zeitalter von Öl, Gas und Kohle verständigt.

An der Intersolar forderte nun die deutsche Solarindustrie, dass den Worten auch Taten folgen. Der Ausbau der Solarenergie in Deutschland und Europa sei seit Jahren rückläufig, sagte der Hauptgeschäftsführer von Solarwirtschaft, Carsten Körnig. «Das passt mit den jüngsten Beschlüssen der G7-Länder nicht zusammen und erfordert ein Gegensteuern der Regierungen.»

Positiv für die Branche sind aber die Entwicklungen bei den Speichersystemen. Laut Intersolar sind die Preise für Solarstromspeicher im vergangenen Jahr um ein Viertel gesunken. Mit Solarspeichern lässt sich der selbst erzeugte Strom aus Photovoltaikanlagen besser nutzen. Deshalb sind die Solarspeicher ein grosses Thema an der diesjährigen Messe, die noch bis Freitag läuft.

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