Der weltweite Luxusgütermarkt wird im Jahr 2015 erstmals die Umsatzmarke von 1 Billion Euro durchbrechen. Vor allem Autos, Übernachtungen in Luxushotels und Juwelen sind gefragt.
Die Experten des Beratungsunternehmens Bain&Company und des italienischen Luxusgüterverbands Fondazione Altagamma gehen davon aus, dass die Umsätze um 14 Prozent auf 1,044 Billionen Euro ansteigen werden.
Wechselkursbereinigt entspreche dies einem Plus von 5 Prozent, wie es in der Mitteilung vom Dienstag zur neusten «Luxury Goods Worldwide Market»-Studie heisst.
Besonders deutlich gestiegen sei dieses Jahr die Nachfrage nach luxuriösen Autos (in Lokalwährungen +8 Prozent) und Luxushotelübernachtungen (+7 Prozent). Die Luxusgüter des persönlichen Gebrauchs – also Uhren, Schmuck, Mode, Leder und Kosmetik – legen laut Studie um 13 Prozent auf 253 Milliarden Euro zu, jedoch werde das Plus in Lokalwährungen gerechnet wohl nur bei ein bis zwei Prozent liegen, heisst es weiter.
Zwar würden sich Juwelen (+6 Prozent in Lokalwährungen) als sicheres Investment sowie edle Schuhe (+4 Prozent) nach wie vor gut verkaufen, dagegen leide das Geschäft mit Luxusuhren (-6 Prozent) unter der unsicheren ökonomischen Lage.
Touristen nutzen Schwankungen
Europa, wo 33 Prozent aller persönlichen Luxusgüter abgesetzt werden, behauptet sich als wichtigster Einkaufsmarkt während Nord- und Südamerika zusammen auf einen Anteil von 34 Prozent kommen. In Japan sind es 8 Prozent, in China 7 Prozent, im Rest Asiens 13 Prozent und in der übrigen Welt 5 Prozent.
Allein fünf der zehn weltweit umsatzstärksten Luxuseinkaufsstädte liegen in Europa: Das sind Paris (13 Milliarden Euro), London (12 Milliarden Euro), Mailand (5 Milliarden Euro), München (4 Milliarden Euro) und Moskau (3 Milliarden Euro), während New York mit einem Luxusgüterumsatz von 27 Milliarden Euro die unangefochtene Nummer eins ist.
Gerade für Luxus-Shopper aus den USA und noch mehr aus China seien die Millionenstädte in Europa dank des günstigen Wechselkurses derzeit besonders attraktiv. Schliesslich büsste der Euro gegenüber den wichtigsten Weltwährungen beinahe bis zu einem Fünftel seines Werts ein. Besonders Touristen aus den USA und aus China nutzten die Preisvorteile in Europa.