Glück und Pech lagen bei den Nationalratswahlen im Kanton Baselland nahe beieinander: 104 Listenstimmen gaben den Ausschlag für den Sitzerhalt der FDP, die allerdings hohe Verluste bei den Wähleranteilen verzeichnen musste. Die BDP ging knapp leer aus.
Mit Daniela Schneeberger gewann eine langjährige Politikerin den FDP-Sitz. Die 44-Jährige Treuhänderin sitzt seit 12 Jahren im Landrat, den sie auch präsidierte. Sie lag knapp vor Handelskammer-Direktor und Quereinsteiger Franz Saladin.
Die FDP sei mit einem „blauen Auge“ davon gekommen, schreibt der Kommentator in der „Basler Zeitung“ am Montag. Das Resultat sei mehr dem Zufall zuzuschreiben als politischem Kalkül. Die FDP dürfe sich nicht auf dem Wahlsieg ausruhen; sie müsse ihre künftige Position in der „durcheinandergewirbelten Baselbieter Parteienlandschaft finden“.
In der „Basellandschaftlichen Zeitung“ wird zudem thematisiert, dass bei der SVP der Bisherige Christian Miesch abgewählt und durch den Rünenberger Thomas de Courten ersetzt wird. „Es fällt auf, dass sich die verdienten Malocher gegen die teils weit namhafteren Polit-Neulinge durchsetzen konnten“, schreibt der Kommentator.
FDP und CVP im Sinkflug
Eine Überraschung gab es auch bei der SP; Eric Nussbaumer erhielt deutlich mehr Stimmen als seine schweizweit bekanntere Kollegin Susanne Leutenegger Oberholzer. Nussbaumer erklärt dies auch mit der Reaktion der Wählenden auf Spekulationen, wonach er abgewählt werden könnte.
Die Wähleranteile zeigen einen kräftigen Verlust der FDP um 5,1 Prozentpunkte auf 11,2 Prozent. Die SVP verlor 1,1 Prozentpunkte und bleibt mit 26,9 Prozent die stärkste Partei im Kanton. Leicht Federn lassen musste auch die SP, die um 0,7 Prozentpunkte zurückging und noch über 23,7 Prozent Wähleranteile verfügt. Die Grüne verharrten auf 12,6 Prozent.
Die CVP verlor 3 Prozentpunkte und kam noch auf 7,7 Prozent Wähleranteile, derweil ihre Listenpartner BDP auf Anhieb 6,4 Prozent und die Grünliberalen 5 Prozent Wähleranteile erreichten. Die EVP sackte auf 2,6 ab (- 0,2 Prozentpunkte).