Wenig Veränderung bei Personalbeständen erwartet

Nachdem sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres die Aussichten am Arbeitsmarkt noch verdüstert haben, hat die Lage nun stabilisiert. Die meisten Arbeitgeber erwarten keinen Stellenabbau. Für die Suche nach neuem Personal ist es aber auch noch zu früh.

Ein Strassenbauer bei der Arbeit (Symbolbild) (Bild: sda)

Nachdem sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres die Aussichten am Arbeitsmarkt noch verdüstert haben, hat die Lage nun stabilisiert. Die meisten Arbeitgeber erwarten keinen Stellenabbau. Für die Suche nach neuem Personal ist es aber auch noch zu früh.

Einen Abwärtstrend wie Ende 2008 gebe es nicht, sagte Manpower-Schweiz-Direktor Urs Schüpbach am Dienstag. Der Stellenvermittler hat 760 Arbeitgeber im zweiten Quartal nach ihren Einschätzungen befragt. 5 Prozent der Befragten rechnen mit einer Zunahme der Personalbestände, während 3 Prozent mit einem Rückgang rechnen. 89 Prozent erwarten keine Veränderung.

Grund für die Zurückhaltung der Unternehmen dürften laut Manpower die Folgen der europäischen Schuldenkrise, die instabile Verfassung der Finanzindustrie und der starke Franken sein. „Man versucht vorerst, die bestehenden Personalressourcen möglichst gut zu nutzen“, sagte Schüpbach.

Die Arbeitslosenquote in der Schweiz betrug sowohl im Januar als auch im Februar bei 3,4 Prozent. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) berichtete Anfang März, die Arbeitslosigkeit sei saisonbedingt leicht gestiegen. Die Amtsstelle machte insbesondere starken Franken dafür verantwortlich.

Trend bestätigt

Auch Manpower-Direktor Schüpbach betonte, der Franken sei für viele Unternehmen immer noch viel zu stark gegenüber anderen Währungen, insbesondere dem Euro. Schüpbach kann sich aber auch vorstellen, dass rund ein halbes Jahr nach der Festlegung der Euro-Untergrenze bei 1,20 Fr. durch die Nationalbank die dadurch gewonnene Stabilität positiv auf die Prognosen der Firmen gewirkt habe.

Die Manpower-Umfrageresultate für das zweite Quartal wertet er als insgesamt erfreulich, vor allem, weil der Abwärtstrend von Ende 2011 gestoppt ist. „Es gibt keinen Boom, aber zeigt sich eine Bestätigung des Trends aus dem ersten Quartal 2012“, sagte Schüpbach.

Gastgewerbe am optimistischsten

Von den Schweizer Regionen zeigten sich Arbeitgeber im Grossraum Zürich und im Espace Mittelland am optimistischsten. Die Nettoarbeitsmarktprognose – Prozentzahlen zu positiven und negativen Beschäftigungsaussichten einander gegengerechnet und dann saisonbereinigt – ergab sich je ein Wert von +3 Prozent.

Am wenigsten optimistisch zeigte sich das Tessin (-2 Prozent). Von den Branchen zeigte sich das Gastgewerbe mit einer Netto-Arbeitsmarktprognose von +6 Prozent am zuversichtlichsten. Schlusslicht bilden die Energie- und Wasserversorger mit einem Wert von -11 Prozent, nachdem Stromgrosskonzerne wie Alpiq und Axpo Stellenabbau angekündigt hatten.

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