Im vergangenen Jahr wollte der nass-kalte Frühling kein Ende nehmen. Das wirkte sich auch auf den Weinbau aus: Die Ernte war rekordmässig klein, doch dafür könnte der Jahrgang 2013 exquisit werden.
Die Schweizer Winzer haben kein einfaches Jahr hinter sich. Die widrigen Wetterbedingungen im Frühling 2013 zögerten das Austreiben der Blüten stark hinaus, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) mitteilte. Dank eines milden Sommers und sonnigen Herbstes konnten die Reben diesen Rückstand etwas aufholen.
Die Traubenlese fand in den meisten Regionen ungefähr zwei Wochen später als üblich statt und dauerte bis Mitte November. Mit 84 Millionen Litern Wein fuhren die Schweizer Winzer die seit 1980 kleinste Ernte ein. Doch nicht nur die Erträge waren 2013 geringer als normal: Wegen des Wetters waren auch die Traubenbeeren teilweise unterdurchschnittlich klein.
Ausgezeichneter Jahrgang
Dafür ermöglichte das relativ gute Wetter ab Mitte Jahr die Entwicklung qualitativ hochstehender Trauben. Weinliebhaberinnen und -liebhaber dürften sich deshalb auf einen «knappen, aber ausgezeichneten Jahrgang 2013 freuen», teilte das BLW mit.
Regional gab es im vergangenen Jahr grosse Unterschiede: Während das Tessin eine grosse Ernte einfuhr, zerstörte in der Romandie ein heftiges Hagelgewitter Ende Juni die Ernte mancher Rebparzellen zwischen Genf und dem Drei-Seen-Land fast vollständig.
Am härtesten traf es laut dem Bundesamt für Landwirtschaft den Kanton Neuenburg, wo gegenüber dem Vorjahr 54 Prozent weniger Wein produziert wurde.