Das Interesse am Gebäudeprogramm ist ungebrochen: Erneut sind im letzten Jahr für die energietechnische Sanierung von Liegenschaften viel mehr Gelder zugesagt worden als durch die CO2-Abgabe zur Verfügung stehen. Zum zweiten Mal seit Bestehen des Programms werden deshalb die Förderregeln angepasst.
Das Gebäudeprogramm sei Opfer seines eigenen Erfolges, sagte der Präsident der Energiedirektorenkonferenz, Staatsrat Beat Vonlanthen (CVP/FR), am Donnerstag vor den Medien in Bern. Für über 21’000 Gesuche seien Zusagen im Gesamtwert von 232 Millionen Franken gemacht worden. Zur Verfügung stehen aber nur 133 Millionen Franken.
Insgesamt sind in den ersten zwei Jahren des Gebäudeprogramms 48’000 Gesuche bewilligt worden. Die Summer der versprochenen Fördergelder beläuft sich auf 440 Millionen Franken. Zur Verfügung stehen aber lediglich rund 240 Millionen.
Abstriche bei Fenstersanierungen
Dies mache weitere Anpassungen der Förderregeln nötig, sagte Vonlanthen. So wird der Fördersatz für die Isolation von Fenstern, Dächern und Fassaden von derzeit 40 Franken auf 30 Franken pro Quadratmeter gesenkt.
Fenster-Sanierungen werden dabei nur noch dann gefördert, wenn gleichzeitig die sie umgebende Fassaden- oder Dachfläche saniert wird. Zudem wird der Fördersatz für die Dämmung gegen unbeheizte Räume von 15 auf 10 Franken pro Quadratmeter gesenkt.
Die neuen Sätze gelten ab sofort. Laut dem Präsidenten des Steuerungsausschusses des Gebäudeprogramms, Ständerat Pankraz Freitag (FDP/GL), wird mit der sofortigen Inkraftsetzung ein Rush auf die Fördergelder vermieden.
Die Verantwortlichen ziehen damit die Lehren aus der letztes Jahr vorgenommen ersten Anpassung der Förderregeln. Damals wurde eine minimale Fördersumme pro Gesuch von heute 1000 auf 3000 Franken eingeführt und der Förderbeitrag für den Ersatz von Fenstern von 70 auf 40 Franken pro Quadratmeter gesenkt. Wegen der strengeren Förderregeln kam es zwischenzeitlich zu einem Gesuchs-Rush.
Förderprogramm wird effizienter
Ziel war es, die Verwaltungskosten zu senken sowie die Fördergelder auf grössere Projekte zu konzentrieren und effizienter einzusetzen. Diese Ziele wurden erreicht. So ging etwa die Zahl der bewilligten Gesuche von rund 26’000 auf knapp 22’000 zurück. Ausserdem sank der Beitrag von 80 auf 60 Franken, der nötig ist, um eine Tonne CO2 zu sparen.
Mit der zweiten Anpassung der Förderregeln soll die Wirkung der eingesetzten Mittel weiter erhöht werden: Pro Förderfranken solle noch mehr CO2 und Energie eingespart werden.