Die wachsende Nachfrage nach digitalen Inhalten macht sich deutlich in der Amazon-Bilanz bemerkbar. Der weltgrösste Online-Händler steigerte im ersten Quartal seinen Umsatz um 22 Prozent auf 16,07 Milliarden Dollar.
Hierzu trugen nach Angaben vom Donnerstag auch die wachsende Bedeutung von Dienstleistungen in der Sparte Cloud Computing sowie das klassische Einzelhandelsgeschäft bei. Der Umsatz entsprach in etwa den Erwartungen der Analysten.
Der Nettogewinn fiel dagegen um 37 Prozent auf 82 Millionen Dollar. Amazon hat zuletzt kräftig investiert und nimmt dafür auch einen Gewinnrückgang in Kauf. Die Aktie legte nach der Bilanzvorlage nachbörslich knapp zwei Prozent zu.
Amazon hatte zu Jahresbeginn unter anderem das grosse Modell seines Tabletcomputers Kindle Fire HD nach Europa und Japan gebracht und parallel den Preis in den USA gesenkt. Am Tabletcomputer selbst dürfte Amazon kaum etwas verdienen, doch über das Gerät werden Musik, Filme und Bücher verkauft, so dass es sich am Ende für den Konzern rechnet.
Investitionstempo dürfte anhalten
Einige Analysten zeigten sich etwas enttäuscht darüber, dass Amazon für das zweite Quartal lediglich einen Umsatz von 14,5 bis 16,2 Milliarden Dollar in Aussicht stellte und dabei einen Betriebsgewinn zwischen 0 und 350 Millionen Dollar erzielen will.
«Das signalisiert mir, dass die Firma ihre Investitionen in hohem Tempo fortsetzen will», erklärte Tom Forte von der Telsey Advisory Group. Im ersten Quartal fiel der Nettogewinn um 37 Prozent auf 82 Millionen Dollar und der Betriebsgewinn um sechs Prozent auf 181 Millionen Dollar.
Auch für das laufende zweite Quartal sagt Amazon ein Wachstum voraus von 13 bis 26 Prozent. Gleichzeitig rechnet der Konzern fast sicher mit einem operativen Verlust. Damit setzt Konzernchef Jeff Bezos seine riskante Strategie fort. Sein Ziel ist es, langfristig einen grösseren Anteil am Onlinegeschäft zu erobern und stationären Läden den Rang abzulaufen.