Belastungen vermeiden, statt teuer beseitigen: Schweizer Firmen haben in den letzten Jahren vermehrt auf diese Karte gesetzt und – so offenbar Geld gespart. Innert zehn Jahren sanken ihre Umweltschutzausgaben um 10 Prozent.
Gaben die Unternehmen für Vermeidung, Reduktion oder Beseitigung von Umweltverschmutzungen 2003 gut 2,5 Milliarden Franken aus, so waren es 2013 noch 2,3 Milliarden, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Aufgrund des Wirtschaftswachstums verringerten sich die Ausgaben von 0,53 auf 0,36 Prozent des Bruttoinlandprodukts.
Der Anteil der Investitionen in die Behandlung von Verschmutzungen an den gesamten Investitionen für den Umweltschutz sank in diesem Zeitraum von 45 auf 23 Prozent. Der Anteil für die Vermeidung hingegen stieg von 55 auf 77 Prozent.
Gemäss BFS deutet diese Entwicklung auf ein wachsendes Interesse an saubereren Technologien und Produktionsprozessen hin. Diese ermöglichten es, Umweltverschmutzungen zu reduzieren oder sogar ganz zu vermeiden, anstatt entstandene Verschmutzungen zu beseitigen.
Schweizer Industrie nicht benachteiligt
Insgesamt gingen die Investitionen für den Umweltschutz seit 2003 um mehr als ein Viertel auf 540 Millionen Franken zurück. Die laufenden Ausgaben für interne Aufwendungen, Dienstleistungen Dritter und kommunale Gebühren blieben nahezu unverändert. Sie machen mit 1,73 Milliarden den Löwenanteil der Umweltschutzausgaben aus.
Im Industriesektor belief sich die finanzielle Belastung durch den Umweltschutz 2013 mit 990 Millionen Franken (-16 Prozent) noch auf 0,8 Prozent der Bruttowertschöpfung. Zehn Jahre zuvor waren es noch 2,1 Prozent. In der EU war die Belastung 2003 doppelt so hoch gewesen. 2013 betrug sie sogar das Dreifache.