Schweizer Rüstungsfirmen haben im ersten Halbjahr 2013 deutlich weniger Kriegsmaterial ausgeführt als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Zwischen Januar und Juni wurden Rüstungsgüter im Wert von rund 195 Millionen Franken exportiert. Ein Geschäft zwischen den USA und Pilatus trifft derweil auf grosse Widerstände.
Die Schweizer Rüstungsindustrie hat in der ersten Jahreshälfte 2013 deutlich weniger Kriegsmaterial exportiert als noch ein Jahr zuvor. Rüstungsgüter im Wert von 195 Millionen Franken wurden in diesem Jahr bisher ausgeführt, im Vorjahreszeitraum waren es mit 418 Millionen Franken mehr als doppelt so viel gewesen. Hauptgrund für den Rückgang sind die arabischen Emirate, die im ersten Halbjahr 2013 nur noch Rüstungsmaterial für 1,5 Millionen Franken einführten – nach rund 130 Millionen Franken im Vorjahr.
Hauptabnehmer waren die Nachbarländer Deutschland und Italien, die Schweizer Kriegsmaterial in der Höhe von 38,2 Millionen Franken respektive 36,9 Millionen Franken einführten. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Exporte nach Deutschland allerdings ebenfalls deutlich zurück: Im ersten Halbjahr 2012 hatte Deutschland noch Rüstungsgüter für 148,0 Millionen Franken eingekauft. Hinter Deutschland und Italien folgen die USA, die für 22,4 Millionen Franken Schweizer Kriegsmaterial importierten, sowie Spanien mit 17,8 Millionen Franken und Grossbritannien mit 15,7 Millionen Franken.
Widerstände gegen Pilatus-Deal
Ein grösseres Exportgeschäft zwischen dem Schweizer Flugzeugfabrikanten Pilatus und den USA sorgt derweil weiter für politische Unruhe. Das US-Verteidigungsministerium hat bei Pilatus 18 Flugzeuge des Typ PC-12 bestellt, um damit die Afghanischen Sicherheitskräfte auszustatten. Verschiedene Politiker haben daraufhin Bedenken geäussert, dass diese Flugzeuge für kriegerische Einsätze missbraucht werden könnten.
Widerstände gegen das Geschäft bestehen auch in den USA, der Regierungsbeauftragte für den Wiederaufbau (US government’s special inspector general for Afghanistan reconstruction) sieht die afghanischen Behörden noch nicht in der Lage, diese Flugzeuge zu nutzen und zu warten. In einem Bericht an das Verteidigungsministerium rät er deshalb dazu, dieses Geschäft vorerst noch nicht zu tätigen.