Im letzten Winter sind in den Schweizer Bergen weniger Menschen durch Lawinen ums Leben gekommen als in der Vergangenheit. 17 Opfer mussten beklagt werden, drei unter dem langjährigen Durchschnitt bis Mitte April.
Im letzten Winter kam es insgesamt auch zu weniger Lawinenunfällen als im Vorjahr, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Rückblick des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF in Davos hervorgeht. 104 Lawinen mit 152 erfassten Personen wurden gemeldet. 17 Menschen verletzten sich dabei, für 17 endete die Lawine tödlich.
Die Lawinengefahr war laut SLF geringer als im langjährigen Schnitt. Am häufigsten wurde die Gefahrenstufe «mässig» herausgegeben. Die heikle Phase mit den Gefahrenstufen «erheblich» und «gross» konzentrierte sich vor allem auf die Zeit von Ende Dezember bis Ende Februar.
Im südlichen Wallis und im nördlichen Graubünden herrschte dagegen aussergewöhnlich lange eine erhebliche Lawinengefahr.
In Locarno mehr Schneetage als in Zürich
Insgesamt war der Winter 2013/2014 voller Kontraste. Im Mittelland fragten sich manche Beobachter, wo der Winter geblieben sei. An vielen Orten im Tessin, Oberengadin und in den Bündner Südtälern lag dagegen an manchen Tagen im Januar und Februar so viel Schnee wie noch nie.
Im Schnitt war der Winter in der ganzen Schweiz rund ein bis 1,5 Grad zu warm. An einigen Orten im Mittelland lag deshalb an keinem einzigen Tag mehr als fünf Zentimeter Schnee, was laut SLF als «Schneetag» gilt. Nur der Winter 1989/90 war im Mittelland noch schneeärmer.
Die milden Temperaturen im Mittelland führten dazu, dass auf der Alpensüdseite stellenweise mehr Schnee verzeichnet wurde als im Flachland. In Locarno gab es sieben Schneetage. Das sind mehr als doppelt so viele wie in Zürich, wo nur an drei Tagen mehr als fünf Zentimeter Schnee lag.