Verschärfungen in mehreren Kantonen für die Einbürgerung zeigen Wirkung: Im vergangenen Jahr sind wiederum weniger Gesuche eingegangen. Das Bundesamt für Migration zählte 2011 insgesamt 26’102 Gesuche für eine Einbürgerung.
Damit sind deutlich weniger Gesuche gestellt worden als im Rekordjahr 2008 (34’965) und im Jahr davor (26’554), wie das Bundesamt für Migration (BFM) in seinem am Freitag veröffentlichten Migrationsbericht 2011 schreibt. Noch immer liegt die Gesuchszahl aber klar über dem Stand von Ende der 1990-er Jahre, als rund 20’000 Gesuche pro Jahr eingingen.
Vor allem die Gesuche um ordentliche Einbürgerung gingen zurück. Das BFM führt den Rückgang auf die höheren Anforderungen – beispielsweise an die Sprachkenntnisse – zurück. Die Gesuche um erleichterte Einbürgerung – etwa für Ehepartner von Schweizern – gingen indes nicht zurück.
38’000 neue Schweizer
Das Schweizer Bürgerrecht erhalten haben im Jahr 2011 insgesamt 37’893 Personen. Das sind rund 6 Prozent weniger als im Vorjahr, als über 40’000 Personen eingebürgert wurden. Der grösste Teil der Eingebürgerten – rund 28’000 – erhielt das Bürgerrecht im ordentlichen Verfahren.
Mit 4353 Personen wurden am meisten aus Serbien eingebürgert. Im Vergleich zum Vorjahr sind das aber 36 Prozent weniger. Es folgen eingebürgerte Italiener (4255) und Deutsche (3686). Einen markanten Anstieg gab es bei Staatsangehörigen Kosovos, die Schweizer wurden: Mit 2522 Personen waren es 57 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Migrationsbericht 2011 bietet das BFM einen Überblick über das Geschehen im Migrationswesen. Besonders die Folgen des arabischen Frühlings seien prägend gewesen für die Migration, heisst es im Bericht. Die Aufstände in mehreren nordafrikanischen Ländern führten in der Schweiz zu einer markanten Zunahme der Asylgesuche.