Zu Jahresbeginn reiht sich in Russland ein Feiertag an den anderen. Auf den Silvester folgen fünf gesetzliche Feiertage am Stück, und auch die russisch-orthodoxen Weihnachten am 7. Januar sind seit 1991 wieder ein offizieller Feiertag.
Mit dieser Konstellation hat sich der Jahresanfang für Russinnen und Russen immer mehr zur beliebten Reisezeit entwickelt. Dieses Jahr machte die Abschwächung des Rubels vielen Russen aber einen Strich durch die Rechnung: Sie konnten sich Ferien im Ausland nicht mehr leisten.
Dies hat im Januar auch die Schweizer Hotellerie zu spüren bekommen: Die Zahl der Übernachtungen von Russinnen und Russen ging im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf knapp 78’000 zurück.
In den am Freitag veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) sind aber auch deutliche Rückgänge der Übernachtungszahlen von Gästen aus dem Euro-Raum erkennbar. So ging die Zahl der so genannten Logiernächte von Gästen aus Deutschland um 3,9 Prozent zurück, und bei Gästen aus Belgien und den Niederlanden wurde ein Minus von 4,2 respektive 8,9 Prozent verzeichnet.
Für Frankreich wird ein Minus von 0,7 Prozent ausgewiesen, für Österreich eines von 9,3 Prozent. Mehr Übernachtungen gezählt wurden dagegen mit Gästen aus den USA (+2,4 Prozent), China (+4,8 Prozent) und Brasilien (+36,3 Prozent). Aber auch für Italien weist das BFS ein Plus aus (1,2 Prozent).
Alles in allem wurden 1,42 Mio. Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland gezählt. Im Vergleich zum Januar 2014 entspricht dies einem Rückgang von 2,6 Prozent. Gleichzeitig checkten an den Hotelréceptionen aber 3,2 Prozent mehr Gäste aus dem Inland ein, was deren Zahl an Logiernächten um 0,6 Prozent auf 1,34 Millionen erhöhte.
Insgesamt resultierte für die Schweizer Hotellerie im Januar ein Rückgang an Übernachtungen von 1,1 Prozent auf 2,75 Millionen.
Nach Regionen betrachtet haben tendenziell die Destinationen in den Bergen Rückgänge der Übernachtungszahlen hinnehmen müssen. So sank die Zahl der Logiernächte in Graubünden um 2,0 Prozent, im Wallis um 2,2 Prozent und im Berner Oberland um 4,0 Prozent. Die Region Luzern/Vierwaldstättersee dagegen verzeichnete ein Plus von 6,2 Prozent. Auch die Regionen Zürich und Bern kamen auf höhere Übernachtungszahlen (+2,7 Prozent respektive +4,1 Prozent), während andere Städte tiefere Zahlen registrierten.