Der Oscar-prämierte Dokumentarfilm «Die Bucht» über die Treibjagden auf Delfine im japanischen Hafenstädtchen Taiji sorgte im Ausland für einen Aufschrei. Insgesamt werden in Japan aber inzwischen weniger Delfine getötet – dafür landen mehr Tiere in Delfinarien.
In den vergangenen zehn Jahren sei die Anzahl der gejagten Delfine und Kleinwale um 83 Prozent zurückgegangen, von 18’369 auf 3104 Tiere, teilte die Artenschutzorganisation Pro Wildlife am Mittwoch anlässlich der im September in Japan beginnenden Treibjagdsaison mit.
Auch Daten der Regierung bestätigen den Trend. Demnach waren 2010 noch 6577 Delfine und Kleinwale gejagt worden, ein Jahr später seien es nur noch 3283 Tiere gewesen.
Das Fischereiministerium in Tokio nennt als einen Grund für den Rückgang die Tsunami-Katastrophe vom 11. März 2011, bei der viele Fischer ihre Boote verloren.
Laut Pro Wildlife werden aber immer mehr Delfine und Kleinwale lebend gefangen, um für tausende Dollar pro Tier in Delfinarien in Japan sowie anderen Ländern wie China, der Türkei, Thailand und Mexiko zu enden. Waren es 2002 noch 19 lebende Tiere, habe der Lebendfang mit 213 Tieren seinen bisherigen Höhepunkt im Jahr 2010 erreicht, teilte Pro Wildlife mit.