Weniger Vermögensdelikte, mehr Sexualstraftaten

Die Kriminalstatistik zeigt: 2013 gab es leicht weniger Straftaten als ein Jahr zuvor, zugenommen haben hingegen die Verstösse gegen das Ausländergesetz. Basel informiert am Dienstag, Baselland am Mittwoch.

Weniger Delikte gegen das Strafgesetz, dafür mehr gegen das Ausländergesetz: Die Kriminalstatistik 2013 (Bild: Nils Fisch)

Die Kriminalstatistik zeigt: 2013 gab es leicht weniger Straftaten als ein Jahr zuvor, zugenommen haben hingegen die Verstösse gegen das Ausländergesetz. Basel informiert am Dienstag, Baselland am Mittwoch.

Zwar will die Basler Staatsanwaltschaft die Kriminalstatistik erst Dienstagvormittag präsentieren, dennoch sind die gröbsten Tendenzen bereits bekannt geworden. Das Bundesamt für Statistik (BfS) hat am Montagmorgen die neuesten Zahlen zur Kriminalität in der Schweiz veröffentlicht, darin sind auch die Zahlen für die beiden Basel enthalten. Insgesamt sind demnach die Straftaten 2013 gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen (- 3.3 Prozent). Die Straftaten werden dabei in drei Kategorien unterteilt: Straftaten gegen das Strafgesetzbuch, gegen das Ausländergesetz und gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Am meisten Straftaten werden gemäss den BfS-Zahlen gegen das Strafgesetzbuch verübt, solche Delikte machen 79 Prozent aller Taten aus. Hier fallen insbesondere Vermögensdelikte wie Einbruch und Diebstahl ins Gewicht. Letzterer macht allein über die Hälfte aller Vermögensdelikte aus. Allerdings hat die Zahl dieser Delikte insgesamt abgenommen, so wurden im letzten Jahr beispielsweise rund 6000 Diebstähle weniger angezeigt als noch 2012.

(Bild: Bundesamt für Statistik)

Mehr Sexualstraftaten, mehr häusliche Gewalt

Einen leichten Rückgang verzeichnet das BfS auch bei den Gewaltstraftaten, darunter zum Beispiel die Tötungsdelikte (- 8 Prozent) und die schweren Körperverletzungen (- 5 Prozent). Anders zeigt sich das Bild bei den Sexualstraftaten, welche um 12 Prozent zugenommen haben. Einen traurigen Rekord verzeichnen die Straftaten häuslicher Gewalt, mit 16’496 angezeigten Fällen ist dieser Wert so hoch wie noch nie seit 2009.

(Bild: Bundesamt für Statistik)

Erneut ist in Basel der Anteil Straftaten pro 1000 Einwohner schweizweit am höchsten. Dafür gibt es verschiedene Erklärungen: So trägt Basel als Stadtkanton erhebliche Zentrumslasten und auch die grenznahe Lage trägt zu diesem hohen Anteil Straftaten bei. Dennoch verzeichnete die Basler Staatsanwaltschaft bei den Straftaten gegen das Strafgesetzbuch einen Rückgang von 11 Prozent. Im Baselbiet hingegen nahmen diese Delikte um ebenfalls 11 Prozent zu. Einordnungen zu den regionalen Zahlen sind erst am Dienstag beziehungsweise am Mittwoch (Baselland) möglich, da die beiden Kantone erst dann entsprechend informieren.

Nachfolgend die Darstellung aus dem Statistischen Atlas der Schweiz – Strafgesetzbuch (StGB): Häufigkeitszahl der Straftaten, 2013 [Kantone]. Die Grafik funktioniert als Link, der auf die interaktive Karte führt:




(Bild: Bundesamt für Statistik)

Bei den Straftaten gegen das Ausländergesetz betraf der grösste Teil die illegale Einreise beziehungsweise der unrechtmässige Aufenthalt (rund 28’000 Fälle). Ausserdem fällt die Erwerbstätigkeit ohne Bewilligung ins Gewicht, hierbei geht es um mehr als 3500 Fälle. Alles in allem wurden im letzten Jahr 14 Prozent mehr Verstösse gegen das Ausländergesetz registriert als noch 2012.

Eine Auffälligkeit in der Statistik zu Basel kam durch ein technisches Problem zustande. So weisst das BfS für Basel-Stadt eine Zunahme von 500 Prozent bei den Straftaten gegen das Ausländergesetz aus. Hier liegt jedoch eine falsch übermittelte Anzahl Straftaten für 2012 zugrunde, welche die Basler Staatsanwaltschaft bereits letztes Jahr korrigierte. Richtig ist eine Zunahme um knapp 29 Prozent. Im Baselland nahmen diese Delikte um 46 Prozent zu.

Nachfolgend die Darstellung aus dem Statistischen Atlas der Schweiz – Ausländergesetz (AuG): Häufigkeitszahl der Straftaten, 2013 [Kantone]. Die Grafik funktioniert als Link, der auf die interaktive Karte führt:


(Bild: Bundesamt für Statistik)

Fast die Hälfte aller Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz entfielen auf den Konsum, mehrheitlich von Hanfprodukten. 2013 wurden ausserdem 26 Prozent mehr Fälle von Betäubungsmittelschmuggel verzeichnet (total 1666 Fälle).

In Basel gingen die Betäubungsmitteldelikte ganz leicht um 2 Prozent (total 3422)  zurück, während sie im Baselbiet um 17 Prozent zugenommen haben (total 1000).

(Bild: Bundesamt für Statistik)

Nächster Artikel