Nicht der Wolf ist der grösste Feind der Alpschafe, sondern der Halter, der die Tiere auf der Alp sich selbst überlässt. Mit einer Petition fordert er mehr Schutz für die Schafe – und damit auch für den Wolf.
Der Schweizer Tierschutz (STS) hat den wahren Feind der Alpschafe ausgemacht: der Halter. Der STS geht davon aus, dass jährlich 4000 Schafe wegen mangelnder Aufsicht zu Tode kommen.
«Sie stürzen über Abgründe, fallen Krankheiten oder Steinschlag zum Opfer, verfangen sich in Zäunen oder werden vom Blitz erschlagen», teilte der STS am Donnerstag mit. Nach jeder Alpsaison würden zudem Hunderte der insgesamt rund 230’000 Alpschafe «vermisst», weil sie versehentlich auf dem Berg alleine zurückgelassen worden seien. Zum Vergleich: Wölfen fallen jährlich rund 200 Schafe zum Opfer.
Wolf oft nur Sündenbock
Der STS fordert nun mittels einer Petition besseren Schutz der Schafe, die den Sommer auf der Alp verbringen. Neben einer täglichen Kontrolle brauche es auf Alpweiden ausreichend Unterstände und sicheren Zugang zu Wasser. Weiter geht es in der Petition um die Tiergesundheit; dabei schlägt der STS präventive Massnahmen vor.
Wo Wolf, Bär und Luchs verbreitet sind oder erwartet werden, sollen Herden im Minimum mit Elektrozäunen und/oder mit Schutzhunden geschützt oder behirtet sowie täglich kontrolliert werden. Für ungeschützte Schafherden sollen keine Subventionen mehr ausgerichtet werden. Alpen, wo Schafe nicht geschützt werden können, sollen der Meinung des STS nach aufgegeben werden.
Dem Tierschutz geht es mit seiner Petition auch um den Schutz der Grossraubtiere, die oft zu Sündenböcken gemacht würden. «Der Schutz von Schafherden ist aus Tierschutzsicht unverzichtbar und zugleich der einzige Weg für ein Zusammenleben mit Wolf und Co.»