Fast ein halbes Jahrhundert lang ist ein Werk von Pablo Picasso in einem Museumslager im US-Bundesstaat Indiana vergessen worden. Jetzt soll das in Glasmaltechnik gefertigte Bild „Sitzende Frau mit rotem Hut“ verkauft werden, teilte das Evansville Museum mit.
„Das Museum hat entschieden, dass die Kosten und Aufwendungen für die Gewährleistung der Sicherheit des potenziell sehr wertvollen Werks für uns zu hoch sind“, hiess es. Ein New Yorker Auktionshaus werde das Bild versteigern. Wie viel es einbringen könnte, wollten zunächst weder das Auktionshaus noch das Museum schätzen.
1963 habe ein Industriedesigner dem Museum die wahrscheinlich zwischen 1954 und 1956 entstandene „Sitzende Frau mit rotem Hut“ vermacht. Bei der Aufnahme des Werkes in die Katalogisierung des Museums sei der Name der Maltechnik – „Gemmaux“ – mit dem Namen des Künstlers verwechselt worden.
Obwohl das Bild von Picasso signiert ist, fiel der Fehler nie auf und das Werk wurde ein halbes Jahrhundert lang nicht ausgestellt. Bei einer Recherche über die Gemmaux-Werke von Picasso fragte ein New Yorker Auktionshaus beim Evansville Museum nach – so kam der Fehler ans Licht.
Das Bild zeige die langjährige Lebensgefährtin von Picasso, Marie-Thérèse Walter, teilte das Museum mit. Es sei aussergewöhnlich und glitzere wie ein Juwel, sagte John Streetman, Direktor des Evansville Museums. Weltweit gebe es schätzungsweise nur rund 50 Gemmaux-Bilder von Picasso.