Lebendige Schmetterlinge, tiefschwarze Fliegenschwärme, eingelegte Kühe, prall gefüllte Medikamentenschränke und jede Menge Punktebilder: Mehr als 70 Werke aus allen Schaffensperioden des britischen Künstlers Damien Hirst sind von diesem Mittwoch an in einer neuen Ausstellung in der Londoner Tate Modern zu sehen.
Nach Angaben des Hauses ist es die erste Hirst-Schau dieser Art, in der umfassend Rückblick auf das Schaffen des heute 46-Jährigen gehalten wird.
„Ich glaube, ich habe es immer vermieden, zurückzuschauen“, erklärte Hirst kurz vor der Eröffnung der Ausstellung am Montag in London. „Ich bin froh, dass die Leute jetzt meine Arbeiten sehen und sich selber ein Urteil bilden können.“
Zu den Exponaten gehört auch ein mit echten Diamanten besetzter Abguss eines menschlichen Schädels. Die Arbeit mit dem Titel „For the Love of God“ hatte 2007 Aufsehen erregt und wird als eigene Installation in der riesigen Turbinenhalle gezeigt.
Kunstdebatte ausgelöst
Hirst, der mittlerweile zu den reichsten Künstlern der Welt gehört, scheidet seit seinem Aufstieg in den 1990er Jahren die Geister. Während die einen in ihm einen der einflussreichsten lebenden Künstler sehen, hat er auch harte Kritiker. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, dass er seine Werke zum Teil nicht selber produziert und durch Assistenten anfertigen lässt.
Die Schau mit dem Namen „Damien Hirst“ läuft bis zum 9. September und ist Teil der Kultur-Olympiade, die britische Einrichtungen vor und während der Olympischen Spiele in London in diesem Sommer organisiert haben.