Holcim hat im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch erlitten. Unter dem Strich verdiente der grösste Zementkonzern der Welt nur noch 275 Mio. Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Im Vorjahr hatte Holcim noch einen Reingewinn von 1,182 Mrd. Fr. erzielt.
Schuld am Taucher ist eine Wertberichtigung von 775 Mio. Franken. Der Konzern musste wegen eines Nachfrageeinbruchs die Investition in eine Zementfirma in Südafrika abschreiben. Dies alleine zog das Ergebnis um 415 Mio. Fr. in die Tiefe. Zudem sah sich Holcim auch in Spanien, in Teilen Osteuropas und in den USA wegen der schlechten Nachfrage gezwungen, Wertberichtigungen von insgesamt 360 Mio. Fr. vorzunehmen.
Der Konzerngewinn tauchte deshalb um 57,9 Prozent auf 682 Mio. Franken. Unter dem Strich verblieben den Aktionären noch 275 Mio. Franken. Das sind rund drei Viertel weniger als im Vorjahr.
Verkäufe gestiegen
Holcim konnte im vergangenen Jahr zwar erneut mehr Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton verkaufen. Der Umsatz ging aber um 4,2 Prozent auf 20,744 Mrd. Fr. zurück. Der Wettbewerb sei schärfer geworden, teilte Holcim mit.
Zudem schlug auch hier die Franken-Stärke durch: Ohne Einflüsse von Wechselkursen sowie Käufen und Verkäufen von Unternehmensteilen wäre der Umsatz um 7,5 Prozent gestiegen, hiess es.
Während die Baukonjunktur in den Industrieländern eher harzig verlaufen sei, seien die aufstrebenden Nationen in Asien und Lateinamerika auf einem soliden Wachstumskurs geblieben, hiess es. Naturkatastrophen wie die schweren Überschwemmungen im Osten von Australien und in Thailand sowie das Erdbeben in Neuseeland hätten Auswirkungen auf die Bautätigkeit gehabt.
Höhere Energiepreise belasten
Der so genannte betriebliche EBITDA (operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen) schrumpfte um 12,3 Prozent auf 3,958 Mrd. Franken. In vielen Ländern konnte Holcim die höheren Rohstoff-, Transport- und Energiepreise nicht voll auf die Kunden überwälzen.
Dies und verschiedene lokale Faktoren hätten den Leistungsausweis vor allem auf den Philippinen, in Indien, Nordamerika und Grossbritannien geschmälert, hiess es weiter.