West- und Nordafrikaner sowie Männer aus der Dominikanischen Republik werden von der ausländischen Bevölkerung am häufigsten strafrechtlich verurteilt. Auch Rumänen werden auffallend häufig straffällig.
Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat am Dienstag erstmals detaillierte Zahlen über die Nationalität der Verurteilten in der Schweiz veröffentlicht. Dabei wird unterschieden zwischen Personen, die sich längerfristig im Land aufhalten, und übrigen Ausländern.
Für die erste Gruppe – also Schweizer sowie Ausländer mit B- und C-Ausweis – hat das BFS errechnet, wie viele Personen im Jahr 2014 pro 1000 Einwohnern mit jeweils derselben Nationalität verurteilt wurden. Einzelne Nationalitäten wurden wegen Unterscheidungsproblemen in Gruppen zusammengefasst.
Bei den Straftaten gegen das Strafgesetzbuch (StGB) weisen demnach Personen aus Westafrika und der Dominikanischen Republik mit 29 respektive 22 Verurteilten auf 1000 Landsleute die höchsten Raten aus. An zweiter und dritter Stelle folgen Nordafrika mit 19 und die Türkei mit 12 Verurteilten. Berücksichtigt sind hier nur grössere Gruppen mit mindestens 100 Personen.
Junge Männer am häufigsten kriminell
Am höchsten ist das Risiko, strafrechtlich in Erscheinung zu treten, bei den 18- bis 29-jährigen Männern aus Westafrika mit einer Verurteilungsrate von 78 pro 1000. An zweiter und dritter Stelle stehen die Gleichaltrigen aus der Dominikanischen Republik (65/1000) und aus Brasilien (35/1000).
Nach den Schweizerinnen und Schweizern machten 2014 Personen aus Ex-Jugoslawien und Albanien mit insgesamt 2060 Männern und Frauen die grösste Gruppe unter den verurteilten Straftätern aus. Bei der Verurteilungsrate lag diese Ländergruppe mit 9 Promille aber nur im unteren Mittelfeld.
Von 1000 Schweizern wurden vorletztes Jahr 2,7 rechtskräftig wegen einer StGB-Straftat verurteilt – gleich viele wie bei den Einwohnern österreichischer Herkunft. Noch gesetzestreuer verhielten sich die Deutschen mit einer Belastungsrate von 2,5 Promille. Für Italiener und Franzosen lag der entsprechende Wert um 4.
Rumänen bei übrigen Ausländern vorn
Für die Kategorie der «restlichen Ausländer» weist das BFS nur die absoluten Zahlen aus. Darunter fallen neben den Asylsuchenden und den Kurzaufenthaltern auch Personen, die sich als Touristen oder illegal in der Schweiz aufhalten.
Bei den StGB-Delikten belegten 2014 in dieser Kategorie die Rumänen mit rund 1800 Verurteilten den Spitzenrang. Auf den nächsten Plätzen folgten Nordafrikaner und Staatsangehörige aus dem ehemaligen Jugoslawien mit 1700 beziehungsweise 1300 verurteilten Personen vor Franzosen (880) und Westafrikanern (790).