Die Walliser Landwirtschaftsschule bietet zum ersten Mal eine Ausbildung zum Schafhirten in der Westschweiz an. Absolventen sollten am Ende in der Lage sein, eine Herde von 400 bis 800 Tieren im Gebirge selbständig zu führen. Damit reagieren die Verantwortlichen auch auf den Mangel an kompetenten Schafhirten.
Angesichts der Gefahr von Grossraubtieren wie Wölfen oder Bären steige die Nachfrage nach ausgebildeten Hirten, die Schafe während der Sömmerungszeit professionell führen könnten, teilten die Walliser Behörden am Montag mit.
Als Vorbild dient der Landwirtschaftsschule in Châteauneuf die Ausbildung zum Schafhirten im Oberwallis. Am Landwirtschaftszentrum in Visp ist bereits seit zehn Jahren eine entsprechendes Angebot verfügbar. Das aktuelle Konzept sei weitgehend übernommen worden, heisst es in der Mitteilung weiter.
Der Kurs ist auf zwei Jahre angelegt und gliedert sich in einen theoretischen und praktischen Teil. Zu Beginn werden in einem 14-tägigen Kurs etwa die Rechte und Pflichten der Hirten oder das Konzept Schweiz für den Herdenschutz vorgestellt. Überdies sollen angehende Hirten in Bereiche wie die Schafhaltung und Weidetypen eingeführt werden.
Der praktische Teil umfasst ein zweimonatiges Praktikum auf der Alp sowie ein dreiwöchiger Aufenthalt in einem Schafhaltungsbetrieb. Im Vordergrund stehen dabei Erfahrungen wie das Klauenschneiden von Schafen oder die Geburt eines Lamms.