Das Phänomen „Crowdfunding“ hat auch die Medien erreicht: Das Westschweizer Magazin „La Cité“ will im Herbst eine Recherche veröffentlichen, die über einen Spendenaufruf im Internet finanziert wurde. In neun Wochen kamen 20’000 Franken zusammen.
Fast 200 Personen und Organisationen spendeten Geldbeträge zwischen 10 und 1000 Franken, damit die Redaktion der zweimonatlich erscheinenden Publikation die Immobilien-Lobby in der Westschweiz unter die Lupe nimmt. Die zusammengekommenen Mittel decken die Recherche, die redaktionelle Arbeit sowie die Reisespesen.
Die Redaktion legte zwei Projekte vor, für die Interessierte spenden konnten. Die „Milliardenverluste der Genfer Kantonalbank“ – Arbeitstitel des zweiten Projekts – stiessen jedoch auf weniger Interesse.
Über die Spenden gibt das Magazin in seiner jüngsten Ausgabe Auskunft. Erhofft hätte sich das Blatt, dass 2000 bis 3000 Personen sich mit kleinen Beträgen beteiligen würde. Stattdessen haben nun 25 Personen und Organisationen mit grösseren Spenden fast die Hälfte des Betrags aufgeworfen.
Mit Crowdfunding werden Ideen und Projekte über das Internet von möglichst vielen Personen mit kleinen Beiträgen finanziert. In der Schweiz existieren mehrere Seiten, die für kulturelle Projekte – beispielsweise Musik-Alben oder ein Film – als Plattform für Crowdfunding dienen.
In der Schweizer Medienwelt finanziert auch die linke „Wochenzeitung“ Rechercheprojekte über einen eigens dafür geschaffenen Fonds.