Wo auch immer wir zur Zeit unterwegs sind: Die Vielfalt der Weihnachtslichter ist gross, sie schwankt von Kitsch bis Pomp. Oder aber sie ist inexistent, wo man sie eigentlich erwarten würde. Ein kleiner, nicht repräsentativer Rundgang im «Iseli».
Dieser kleine Rundgang durchs «Iseli» könnte wohl überall stattfinden. Er ist weder einmalig noch charakteristisch. Aber in dieser Banalität zeigt er doch interessante Aspekte.
Wie etwa kommt es, dass jemand über Wochen eine «Weihnachtsbeleuchtung» unmittelbar vors Wohnzimmerfenster hängt, deren nervöses Geblinke nicht nur ihn oder sie selbst, sondern so ziemlich die ganze Umgebung zur Weissglut treibt?
Im Fluchtlicht des Nachbarn
Oder weshalb hängt an der Balkonbrüstung an der X-Strasse eine Beleuchtung, die in einem Drittliga-Flussballstadion glatt als Flutlichtanlage durchgehen würde? Und gleich auf der Terrasse nebenan strahlt eine schlichte Lichterkette mit gefühlten zwanzig Dioden so kümmerlich vor sich hin, dass sie im Flutlicht des Nachbarn schlicht ertrinkt?
Es liesse sich dazu wohl vortrefflich philosophieren, ob da auch Imponiergehabe im Spiel ist, oder eine etwas abstruse Form der Selbstbestätigung.
Interessant ist aber auch, wo Weihnachtslichter nicht präsent sind: So staunt man etwa ab der Dunkelheit im Umfeld vieler Kirchen.