Knapp anderthalb Jahre nach seinem Freispruch vom Vorwurf der Vergewaltigung rechnet der Schweizer Wettermoderator Jörg Kachelmann mit der Justiz ab.
Die Mannheimer Staatsanwaltschaft habe „gemeinsam mit dem Gericht versucht, mit Hilfe meines ‚Vorlebens‘ ein Monster aus mir zu machen“, sagte Kachelmann in einem am Sonntag vorab veröffentlichten „Spiegel“-Interview. Er sei aber „nie gewalttätig“ gewesen und habe erst recht nie jemanden vergewaltigt.
Ende Mai 2011 war Kachelmann in einem der spektakulärsten Prozesse der vergangenen Jahre freigesprochen worden. Es gebe keine „tragfähigen Beweise“, dass Kachelmann im Februar 2010 seine Ex-Freundin mit einem Messer bedroht und vergewaltigt habe, hiess es damals in der Urteilsbegründung.
Gemeinsam mit seiner jetzige Frau Miriam hat Kachelmann ein Buch mit dem Titel „Recht und Gerechtigkeit“ geschrieben; es soll diese Woche erscheinen. „Im Bereich Missbrauch und Vergewaltigung sind Falschbeschuldigungen ein Massenphänomen geworden“, sagte Kachelmann.
Er wolle „wirklich, dass jeder Vergewaltiger hinter Gitter kommt“. Aber für Frauen seien Verleumdungen heute „eine beliebte und effektive Waffe geworden“.