Der Whistleblower Edward Snowden hat davor gewarnt, den neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump als alleinige Bedrohung für die Privatsphäre zu sehen. Die staatliche Internet-Überwachung sei eine globale Gefahr, sagte Snowden am Donnerstagabend.
Die Wahl Trumps «ist ein dunkler Moment in der Geschichte unserer Nation, aber es ist nicht das Ende der Geschichte», sagte Snowden über eine Live-Verbindung nach Amsterdam. Am Ende sei Trump bloss ein weiterer Politiker.
Der Computerspezialist übte auch Kritik am amtierenden US-Präsidenten Barack Obama. Auch er habe seine Versprechen im Zusammenhang mit Internet-Überwachung und der Schliessung des US-Gefängnisses Guantanamo Bay auf Kuba nicht gehalten. «Obama hat uns enttäuscht.»
Snowden hatte 2013 eine der grössten Geheimdienstaffären der vergangenen Jahrzehnte ans Licht gebracht. Er hatte Tausende Dokumente der National Security Agency (NSA) über massive Internet- Überwachung an Journalisten übergeben. Seit 2013 lebt er in Russland im Exil. In den USA wird Snowden wegen Geheimnisverrats gesucht.