Whitney Houston: Stationen einer Karriere in Bild und Ton

«I Will Always Love You», «One Moment In Time», «I Wanna Dance With Somebody»: Whitney Houston hat die 80er- und 90er-Jahre geprägt wie keine andere afroamerikanische Sängerin. Was liegt näher als ein «Listomania-Spezial» mit Trauerflor? 7 denkwürdige Stationen ihrer Karriere – inklusive Gainsbourgs unmissverständliche Lusterklärung. 1. «Saving All My Love For You» (1985) Mit diesem […]

«I Will Always Love You», «One Moment In Time», «I Wanna Dance With Somebody»: Whitney Houston hat die 80er- und 90er-Jahre geprägt wie keine andere afroamerikanische Sängerin. Was liegt näher als ein «Listomania-Spezial» mit Trauerflor? 7 denkwürdige Stationen ihrer Karriere – inklusive Gainsbourgs unmissverständliche Lusterklärung.

1. «Saving All My Love For You» (1985)

Mit diesem Lied kroch ihre Stimme erstmals in unsere Gehörgänge. Whitney Houston war 22-jährig, als sie 1985 die beiden weissen Pop-Starlets Cyndi Lauper und Madonna erstmals gehörig herausforderte. Mit dieser für sie typischen Powerballade knackte sie auch erstmals die Top-5 der Schweizer Singles-Hitparade.

2. «I Wanna Dance With Somebody» (1987)

Diese Frisur! Diese Kleider! Diese Synthesizer-Sounds! Furchtbar und fürchterlich fies, das heute anschauen zu müssen. Das erstaunliche aber: Weder Look noch Klang vermochte zu verhindern, dass dieses Lied zum Hit wurde. Denn all das war total angesagt, damals, 1987. Und so penetrant und unmodisch die künstlich-fiepsenden Instrumental-Sounds auch tönen: Die glasklare Stimme von Houston überstrahlt sie.

3. Gainsbourg baggert sie betrunken an (1987)

1987 hatte die 24-Jährige einen denkwürdigen TV-Auftritt: In einer französischen TV-Sendung sang sie ein Lied und setzte sich danach neben Serge Gainsbourg auf die Couch. Welch ein Bild: Hier die junge, makellose Sängerin, daneben der sturzbesoffene agent provocateur, der sie unverdrossen anmacht. Legendär sein Satz: «I want to föck her». Zehn Jahre später, nach Gainsbourgs Tod, sorgte sie selbst für Irritationen, nachdem sie wie Gainsbourg ebenfalls betrunken in Erscheinung getreten war – und daraufhin offensichtlich jahrelang mit ihrer Abhängigkeit von Suchtmitteln kämpfte. (Falls Sie das Video auf Ihrem Browser nicht schauen können, klicken Sie bitte hier.

4. «One Moment In Time» (1988)

1988 durfte sie für die olympischen Spiele in Seoul (Korea) eine Hymne liefern, die bis heute gerne in feierlichen Momenten abgespielt wird: «One Moment In Time». Tennis-As Serena Williams erklärte vergangene Nacht via Twitter: «One Moment In Time has propelled me to many of my grand slam victories.» Frei übersetzt: Dieses Lied verleiht Serena Williams Flügel.

5. «I Will Always Love You» (1992)

Ein Mädchen, das bei DSDS auftritt und wirklich etwas auf sich hält, hat dieses Lied im Repertoire: «I Will Always Love You». An unzähligen Casting-Shows nachgesungen, war es schon in der Version von Whitney Houston ein Cover. Das Original schrieb Countrysängerin Dolly Parton in den 80er-Jahren, die sich dank Whitney Houston eine goldene Nase verdiente (und vor allem: ein goldenes Decolleté!) Vergangene Nacht verkündete Dolly Parton: «Ich werde ihr immer dankbar sein. Voller Ehrfurcht für ihre wunderbare Performance meines Lieds kann ich wirklich von tiefstem Herzen sagen: I will always love you.»

6. «I’m Every Woman» (1993)

Die Powerballade «I Will Always Love You» war Houstons grösster Hit. Angetrieben wurde die Promotion von einem Kinofilm: «The Bodyguard». Houston spielte darin die weibliche Hauptrolle – eine erfolgreiche Sängerin. An ihrer Seite: Kevin Costner, der sie vor einem Stalker schützen müsste. Der Soundtrack verkaufte sich millionenfach – und zog noch einen weiteren Hit nach sich: «I’m Every Woman», auch das ein Cover. In den 80er-Jahren hatte schon Chaka Khan damit einen Erfolg verbuchen können, mit langsamerem, funkigerem Beat. Whitney Houston traf Jahre später den Nerv der Zeit mit ihrer Eurodance-Version.

7. «My Love Is Your Love» (1999)

Nachdem ihre Karriere zunehmend von ihren Sucht- und Eheproblemen überschattet worden war, gelang Whitney Houston 1999 noch einmal ein Comeback. Geschmeidig der Titelsong ihres vierten Studioalbums, unüberhörbar die Nähe zum Sound der Fugees. Mit gutem Grund: «My Love Is Your Love» wurde von Wyclef Jean komponiert und auch produziert. Es war ihr letzter grosser Wurf. Und dieser hört sich immerhin heute noch gut an.

 

 

 

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