Eineinhalb Jahre nach dem Ausbruch der verheerenden Ebola-Epidemie in Westafrika mit Tausenden Toten hat Sierra Leone den Kampf gegen die Seuche offenbar gewonnen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte das Land jetzt als Ebola- frei.
Die Menschen in Sierra Leone feiern nach rund eineinhalb traumatischen Jahren das Ende der Ebola-Epidemie in dem westafrikanischen Land. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Ausbruch der Seuche am Samstag offiziell für beendet erklärt.
Bedingung dafür war, dass es seit 42 Tagen zu keiner Neuerkrankung gekommen war. In Liberia wurde die Ebola-Epidemie bereits im September für beendet erklärt. Inzwischen gibt es nur noch in Guinea vereinzelt Neuansteckungen. Insgesamt fielen der Seuche in den drei Ländern der WHO zufolge 11’300 Menschen zum Opfer.
Wissenschafter hatten erst kürzlich zur Vorsicht gemahnt: Nach einer überwundenen Erkrankung können Bestandteile des Erregers noch mindestens neun Monate in der Samenflüssigkeit von Männern nachgewiesen werden. Das hatte eine Studie mit 93 Überlebenden in Sierra Leone ergeben.
Der Nachweis von Ebola-Erbgut heisse aber nicht, dass auch infektiöse Viren vorhanden seien, schrieben die Autoren im «New England Journal of Medicine». «Es zeichnen sich immer mehr Gesundheitsprobleme ab, die Ebola-Überlebenden drohen», sagte Tom Frieden, Leiter der US-Gesundheitsbehörde CDC, die an der Studie mitwirkte.
Ebola-Patienten leiden zunächst unter Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen, aber auch Erbrechen und Durchfall können auftreten. Das Virus kann hämorrhagisches – mit Blutungen einhergehendes – Fieber auslösen, es kommt auch zu Organversagen.
Seinen Ursprung hat der Erreger im Tierreich. Menschen können sich zum Beispiel durch den Verzehr von erkrankten Affen oder Flughunden infizieren. Von Mensch zu Mensch überträgt sich der Erreger durch Blut und andere Körperflüssigkeiten.