WHO fordert schärfere Sanktionen für Verkehrsunfall-Verursacher

Unfälle im Strassenverkehr sind gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit die achthäufigste Todesursache. 2010 gab es 1,24 Millionen Verkehrstote. Länder müssten schärfere Sanktionen einführen, um diese Zahl zu reduzieren, fordert die UNO-Organisation.

Velofahrer und Fussgänger sind besonders gefährdet, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen (Symbolbild) (Bild: sda)

Unfälle im Strassenverkehr sind gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit die achthäufigste Todesursache. 2010 gab es 1,24 Millionen Verkehrstote. Länder müssten schärfere Sanktionen einführen, um diese Zahl zu reduzieren, fordert die UNO-Organisation.

Denn nur in 28 Staaten gebe es auch Gesetze, um alle Risikofaktoren – wie etwa Alkohol am Steuer oder gurtloses Fahren – zu minimieren, wie es in einem am Donnerstag veröffentlichten Report heisst.

Einige Gruppen sind auf der Strasse besonders gefährdet, wie die WHO warnte. 59 Prozent aller tödlich Verunglückten seien zwischen 15 und 44 Jahre alt. Die grosse Mehrheit davon sei männlich.

Ausserdem lebten Fussgänger und Velofahrer riskant: Sie machten etwa ein Viertel aller Getöteten aus. In manchen Ländern sei diese Zahl signifikant höher, weil nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer dort nicht ausreichend geschützt würden.

Rasche Reformen gefordert

Nur sieben Prozent der gesamten Bevölkerung sind durch gesetzliche Regelungen im Strassenverkehr nach WHO-Ansicht ausreichend gesichert. Sie forderte die Länder auf, notwendige Gesetzesänderungen so schnell wie möglich einzuführen.

«Wenn das nicht sichergestellt werden kann, werden Familien und Gemeinschaften weiterhin um Opfer trauen und das Gesundheitssystem wird die Hauptlast der Verletzungen und der bleibenden Schäden wegen Verkehrsunfällen tragen müssen», sagte WHO-Direktorin Margaret Chan.

Auch regionale Unterschiede seien zu berücksichtigen. Die Gefahr, an einer Verletzung nach einem Unfall im Strassenverkehr zu sterben, sei in Afrika am höchsten. Die besten Überlebenschancen gebe es in Europa.

Gurte meist überall obligatorisch

Konsens bestehe fast auf der ganzen Welt beim Angurten: In 111 Ländern müssten alle Insassen angeschnallt sein. Allerdings fehlen diese Gesetze in Teilen Afrikas und in Südostasien, berichtet die WHO.

96 Länder verpflichten laut WHO Fahrer dazu, Kinder im Auto etwa mit einem Kindersitz speziell zu schützen. Motorradfahrer müssten in 90 Staaten einen Helm tragen. 89 Länder hätten Gesetze gegen Trunkenheit am Steuer.

Dafür gebe es nur in 59 Ländern der Welt in Stadtgebieten eine Geschwindigkeitsbeschränkung von maximal 50 Kilometern pro Stunde. Solche Regeln müssen in Südamerika, Afrika, dem Mittleren Osten und Asien noch eingeführt werden, mahnt die UNO-Organisation.

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