WHO ruft wegen MERS keinen globalen Gesundheitsnotstand aus

Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet derzeit nicht damit, dass das gefährliche Coronavirus MERS zu einer Pandemie führt. Die Lage bleibt laut WHO zwar ernst, die Zahl von neuen Fällen geht aber zurück.

Ein Saudi mit seinem Kamel (Symbolbild) (Bild: sda)

Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet derzeit nicht damit, dass das gefährliche Coronavirus MERS zu einer Pandemie führt. Die Lage bleibt laut WHO zwar ernst, die Zahl von neuen Fällen geht aber zurück.

Es sei nicht nötig, wegen der Krankheit einen globalen Gesundheitsnotstand auszurufen, teilte die WHO nach einer Krisensitzung in Genf mit. Es gebe keinen Beweis, dass das Virus nachhaltig von Mensch zu Mensch übertragen werde, hiess es zur Begründung. Ausserdem sei der starke Anstieg der Krankheitsfälle seit April mittlerweile wieder zurückgegangen.

Sorge bereitet der WHO aber die bevorstehende Reisewelle nach Saudi-Arabien, wenn im Herbst abertausende Muslime zur grossen Pilgerfahrt Hadsch nach Mekka und Medina fahren. Bereits im letzten Jahr warnten die Behörden Saudi-Arabiens die Wallfahrer vor einer Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus.

Das Coronavirus MERS (Middle East Respiratory Syndrome) wurde erstmals im September 2012 in Saudi-Arabien nachgewiesen und hat Ähnlichkeit mit dem Sars-Virus. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als Sars führt der neue Erreger zudem zu Nierenversagen.

Studien zufolge wird das Virus von Kamelen direkt auf den Menschen übertragen. In Saudi-Arabien, wo viele Kamele gezüchtet werden, sind nach offiziellen Angaben schon mehr als 280 Menschen an MERS gestorben. Weltweit gab es nach Angaben der WHO mittlerweile mehr als 700 Krankheitsfälle in 22 Ländern.

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