Die Weltgesundheitsorganisation WHO vermutet eine Übertragung der Vogelgrippe H7N9 von Mensch zu Mensch in «seltenen Fällen». Bisher seien drei Gruppen von Menschen bekannt, in denen sich das Virus wohl zwischen engen Familienangehörigen verbreitet habe.
Dies sagte WHO-Vertreter Michael O’Leary am Freitag in Peking. «Bislang ist es aber ein Tiervirus, das in wenigen Fällen auf Menschen überspringt», fügte er hinzu.
Eine internationale Expertengruppe der WHO mit 15 Personen ist in China, um bei den Ermittlungen zu H7N9 zu helfen. Nach Angaben chinesischer Gesundheitsbehörden wurden bisher 87 Menschen mit dem Erreger infiziert. 17 von ihnen starben.
BAG sieht keinen Handlungsbedarf
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) sieht derzeit keinen Handlungsbedarf in der Schweiz. Solange die WHO ausdrücklich von einer «rein theoretischen Übertragung» von Mensch zu Mensch spreche, bleibe dies auch so.
«Der Pandemieplan kommt erst zum Tragen, wenn es zu nachhaltigen menschlichen Übertragungen kommt», sagte Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Bisher handle es sich um ein Problem der chinesischen Behörden, denen die WHO Unterstützung leistet.
«Zwar kann es zu einzelnen Übertragungen von Mensch zu Mensch kommen, doch das heisst nicht, dass sich das Virus in der Bevölkerung verbreitet», hielt Koch weiter fest. Es gebe zurzeit keine Hinweise, dass sich daran kurzfristig etwas ändern werde.