WHO warnt vor Gefahren durch neue Coronavirus

Zehn Jahre nach der Sars-Epidemie mit mehr als 800 Toten hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor Risiken durch neue Viren gewarnt. Angesichts der Todesfälle durch das neue Coronavirus sei «ein hohes Mass an Wachsamkeit» erforderlich, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in Genf.

WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in Genf (Bild: sda)

Zehn Jahre nach der Sars-Epidemie mit mehr als 800 Toten hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor Risiken durch neue Viren gewarnt. Angesichts der Todesfälle durch das neue Coronavirus sei «ein hohes Mass an Wachsamkeit» erforderlich, sagte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan in Genf.

«Die Situation verlangt die Zusammenarbeit der gesamten Welt», erklärte Chan bei der Eröffnung der 66. Weltgesundheitsversammlung . Denn die Lage hat sich keineswegs entspannt. Das Coronavirus ist mit dem Sars-Erreger verwandt. Und in China gibt es darüber hinaus neue Vogelgrippe-Tote. Die Übertragung des H7N9-Virus auf Menschen forderte in diesem Jahr bereits 36 Menschenleben.

Die Lage sei zwar in beiden Fällen bislang unter Kontrolle. Klar sei aber auch, «dass wir es gerade mit zwei neuen Krankheiten zu tun haben», sagte Chan. Der WHO sind bislang 41 Infektionen mit dem neuen Coronavirus gemeldet worden, wobei 20 der betroffenen Patienten starben – vor allem im Nahen Osten. «Eine Gefahr in einer Region kann schnell zu einer Gefahr für alle werden», warnte die WHO-Chefin.

Chan rief die 194 WHO-Mitgliedsländer auch dazu auf, bis 2015 mehr für die ausgerufenen weltweiten UNO-Millenniumsziele im Gesundheitswesen zu tun. Auf der Weltgesundheitsversammlung soll bis zum 28. Mai eine Zwischenbilanz bei Umsetzung dieser Ziele gezogen werden.

Berset nach China eingeladen

Zuvor hatte Bundesrat Alain Berset hat am Pfingstmontag in Genf die 66. Weltgesundheitsversammlung (WHA) der WHO eröffnet. Er wünsche sich, dass den Worten Taten folgten und dass die Gesundheit bei der langfristigen Entwicklung einbezogen werde, sagte Berset.

Die Schweiz unterstütze die WHO aktiv und er hoffe, dass sie ihre Rolle auf einer stabilen und langfristigen Basis weiterentwickle.

Berset unterzeichnte mit WHO-Direktorin Margaret Chan und WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab eine Kooperationsstrategie, mit welcher die Verbindung zwischen der Schweiz und der UNO-Organisation verstärkt werden soll.

Er freue sich darüber, sagte der Gesundheitsminister. Das Abkommen stelle die Beziehungen der Schweiz zur WHO auf eine klarer definierte und transparentere Basis.

Die WHA ist die Jahresversammlung der WHO. Sie dauert bis am 28. Mai. Insgesamt nehmen 3000 Delegierte aus den 194 Mitgliedstaaten teil. Hauptthema der WHA wird die Rolle der Gesundheit auf der künftigen Agenda für nachhaltige Entwicklung für den Zeitraum nach 2015 sein.

Am Rande der Versammlung traf Berset die Gesundheitsminister von China, Indien und Litauen, wie der Sprecher des Eidg. Departements des Innern, Peter Lauener, sagte. Berset habe dabei eine Einladung seines chinesischen Amtskollegen für einen Peking-Besuch Mitte August angenommen.

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