Wichtigste Oppositionsbewegung boykottiert Wahlen in Nicaragua

Nach der Entmachtung ihres Vorsitzenden nimmt die wichtigste Oppositionsbewegung von Nicaragua nicht an den Präsidenten- und Parlamentswahlen am 6. November teil. Die Abstimmung sei eine Farce, sagte ein Regierungsgegner am Montag.

Eduardo Montealegre (rechts) wurde die Führung seiner eigenen Partei vom Staat entzogen. Nun kündigt er an, dass die wichtigste Oppositionsbewegung die Wahl in Nicaragua ganz boykottiert. Links im Bild: Präsident Daniel Ortega. (Archivbild) (Bild: sda)

Nach der Entmachtung ihres Vorsitzenden nimmt die wichtigste Oppositionsbewegung von Nicaragua nicht an den Präsidenten- und Parlamentswahlen am 6. November teil. Die Abstimmung sei eine Farce, sagte ein Regierungsgegner am Montag.

Die Nationale Koalition für Demokratie (CND) werde nicht antreten, sagte Eduardo Montealegre. Dem einflussreichen Regierungsgegner war zuletzt die juristische Vollmacht für seine Partei PLI entzogen worden. Die liberale Partei ist die stärkste Kraft im Bündnis CND.

Nun wird die PLI vom weitgehend unbekannten Politiker Pedro Reyes geführt. Der ehemalige Aussenminister Montealegre wirft ihm vor, im Dienste der sandinistischen Regierungspartei von Präsident Daniel Ortega zu stehen. Reyes entzog nach seiner Machtübernahme dem designierten Präsidentschaftskandidat der PLI das Vertrauen.

Ortega bewirbt sich bei der kommenden Wahl um eine vierte Amtszeit. Wegen seines autoritären Regierungsstils und Korruptionsvorwürfen gegen seine Familie haben sich viele frühere Weggefährten von dem Ex-Guerillero abgewandt.

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