Widerstand gegen Tessiner Schwerverkehrszentrum aufgegeben

Der Verein Alpen-Initiative gibt seinen Widerstand gegen das geplante Schwerverkehrszentrum auf dem ehemaligen Farbrikgelände Monteforno im Tessin auf. Statt weiter zu kämpfen, schlägt der Verein vor, auf dem Gelände auch eine Bahnverladestation für Lastwagen einzurichten.

Das ehemalige Fabrikgelände Monteforno im Tessin (Archiv) (Bild: sda)

Der Verein Alpen-Initiative gibt seinen Widerstand gegen das geplante Schwerverkehrszentrum auf dem ehemaligen Farbrikgelände Monteforno im Tessin auf. Statt weiter zu kämpfen, schlägt der Verein vor, auf dem Gelände auch eine Bahnverladestation für Lastwagen einzurichten.

Der Vorschlag steht im Zusammenhang mit der bevorstehenden Sanierung und Totalsperrung des Gotthardstrassentunnels. Während dieser Zeit soll nach Ansicht der Alpen-Initiative der Verkehr mit der Bahn durch den Gotthard gebracht werden. Der Bundesrat hingegen will eine zweite Gotthardröhre bauen. Dagegen wehrt sich die Alpen-Initiative.

Wie der Verein am Sonntag mitteilte, schlägt er dem Bundesrat nun vor, dass das geplante Schwerverkehrszentrum auch als Bahnterminal genutzt werden soll. Ein Gleisanschluss sei auf dem ehemaligen Gelände der Stahlfabrik Monteforno in Bodio TI bereits vorhanden. Der Autobahnanschluss werde mit dem Bau des Zentrums kommen.

Ursprünglich hatte die Alpen-Initiative gegen das geplante Schwerverkehrszentrum Einsprache beim Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) erhoben. Die Einsprache wurde allerdings vor gut einer Woche zurückgewiesen, wie die Alpen-Initiative weiter mitteilte. Der Vorstand habe daraufhin beschlossen, auf einen Weiterzug ans Bundesverwaltungsgericht zu verzichten und stattdessen mit dem neuen Vorschlag zu kommen.

«Zu gross und zu teuer»

Der Verein hatte das geplante Zentrum als zu gross und zu teuer kritisiert. Ausserdem wäre nach Ansicht der Alpen-Initiative ein südlicherer Standort besser geeignet, weil so unter anderem auch die Lastwagen, die durch den San-Bernardino-Tunnel fahren, hätten erfasst werden können.

Der Bund möchte auf dem Monteforno-Gelände bei Bodio rund 300 Abstellplätze für Lastwagen sowie polizeiliche und technische Kontrolleinrichtungen bauen. Nördlich des Gotthardtunnels gibt es bei Erstfeld UR bereits ein analoges Schwerverkehrszentrum, das SVZ Ripshausen. Dieses wurde im Herbst 2009 eingeweiht. Es bietet Platz für 450 Lastwagen.

Seit der Katastrophe im Gotthardtunnel vom Oktober 2001 mit elf Toten dürfen Lastwagen nur noch dosiert in den Tunnel fahren. Dieses «Tropfenzählsystem» bedingt Warteräume.

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