BDP-Präsident Martin Landolt geht davon aus, dass Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf am Samstag an der BDP-Delegiertenversammlung bekannt gibt, ob sie zur Wiederwahl antritt.
Er hoffe, dass Widmer-Schlumpf am Samstag ihren Entscheid bekannt gebe. «Und ich denke auch, dass dies der Fall sein wird», sagte Landolt im Interview mit den Westschweizer Zeitungen «24 Heures» und «La Tribune de Genève» vom Mittwoch. Widmer-Schlumpf habe ihm ihren Entscheid noch nicht mitgeteilt, sagte der BDP-Präsident. «Aber vielleicht kenne ich ihn bereits.»
Falls Widmer-Schlumpf wieder antritt, hat sie aus Sicht von Landolt durchaus Chancen. Er verwies darauf, dass geheim gewählt wird. «Da kann viel geschehen.» Der Kandidat der SVP sei noch nicht bekannt, ebenso sei noch unklar, wie grosse Unterstützung dieser von der FDP erhalte.
Die Aussagen von CVP-Präsident Christophe Darbellay in der Sonntagspresse, wonach zwei Bundesratssitze für die SVP legitim seien, bezeichnete Landolt als seltsam. «Das ist schlechtes Timing.» Zunächst müsse die Entscheidung von Widmer-Schlumpf abgewartet werden.
Auf die Frage, ob Darbellay mit seinen Aussagen Druck aufbauen wollte, um die BDP zu einer Union zu drängen, sagte Landolt, er wisse nicht, wie er Darbellays Worte interpretieren solle.
«Am gleichen Strick ziehen»
Er sei für eine Kooperation der Mitte, betonte Landolt. Das sei das Projekt der nächsten Legislatur. «Wir haben alles Interesse, am gleichen Strick zu ziehen.» Wenn die Mitte die beiden Sitze im Bundesrat behalten könne, werde die CVP in Zukunft davon profitieren.
Darbellay hatte in einem Interview mit der Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche» gesagt, der Anspruch der SVP auf zwei Bundesratssitze ergebe sich aus dem Resultat der Wahlen. Auf die Frage, ob die CVP somit Widmer-Schlumpf nicht unterstützen werde, sagte er: Falls Widmer-Schlumpf sich der Wiederwahl stelle, werde die Fraktion am 21. und 22. November einen Entscheid darüber fällen.
Er stelle aber fest, «dass das Verhalten der BDP in den vergangenen Tagen nicht den Eindruck erweckte, dass die Partei nach Unterstützung sucht».