In die Gespräche zwischen der Schweiz und Italien über Steuerfragen und andere Themen kommt wieder Bewegung: Bundesrätin Widmer-Schlumpf hat Italiens Finanz- und Wirtschaftsminister Fabrizio Saccomanni in die Schweiz eingeladen.
Sie sprach die Einladung an einem Treffen mit Saccomanni während des G20-Finanzministergipfels in Moskau aus. Nach Angaben von Widmer-Schlumpf hat sich Saccomanni bereit erklärt, dort weiterzufahren, wo die Gespräche – damals noch unter Ministerpräsident Mario Monti – abgebrochen wurden. Auf technischer Ebene hätten zwischen der Schweiz und Italien zudem fortlaufend Gespräche stattgefunden.
Die beiden Länder sind sich derzeit insbesondere bei der Frage der Besteuerung italienischer Vermögen auf Schweizer Banken nicht einig. Zudem gibt es bilaterale Konflikte rund um die italienischen Grenzgänger im Tessin.
Ebenfalls ein Treffen vereinbart hat Widmer-Schlumpf mit dem französischen Finanzminister Pierre Moscovici. Dieser habe sich erstaunt gezeigt über die heftigen Reaktionen auf das Erbschaftssteuerabkommen in der Westschweiz, sagte die Bundesrätin. Frankreich erhält mit dem Abkommen auch Zugriff auf Erbschaften, wenn der Erblasser in der Schweiz gewohnt hat und dort Immobilien besass.
Das Ministertreffen in Moskau hat Widmer-Schlumpf ausserdem für kurze Zusammenkünfte mit dem deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble, dessen US-amerikanischen Amtskollegen Jack Lew sowie Regierungsvertretern Australiens und Indiens genutzt.
Beim bilateralen Austausch mit Australien ging es besonders darum, ob die Schweiz sich auch im kommenden Jahr an den finanzpolitischen Diskussionen der G20 beteiligen kann. Dieses Jahr ist dies der Schweiz auf Einladung Russlands möglich, 2014 wird Australien die Präsidentschaft der G20 innehaben.