Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf hat am 11. Finanzministertreffen des Asia-Europe-Meeting (ASEM) in Mailand mit dem Finanzminister aus Singapur, Tharman Shanmugaratnam, bilaterale Gespräche geführt.
Singapur habe aufgrund seines Finanzplatzes ähnliche Interessen wie die Schweiz, sagte die Finanzministerin. An ihrem Treffen sprachen die ASEM-Finanzminister über Strukturreformen. Gleichzeitig wurde aber betont, dass notwendige Investitionen nicht ausbleiben dürften.
Laut Widmer-Schlumpf ist dies eine neuere Entwicklung. Sie verwies darauf, dass man sich vor drei Jahren vor allem für Haushaltssanierung stark gemacht hatte. Eine ähnliche Verschiebung der Diskussion ist zurzeit auch in der EU zu beobachten.
Ausserdem forderten die asiatischen Staaten im Rahmen des Treffens die europäische Unternehmen dazu auf, mehr in Asien zu investieren. Die Europäer wiesen ihrerseits darauf hin, dass dazu jedoch mehr Rechtssicherheit und politische Stabilität nötig sind.
Auch die Ukraine-Krise und deren Auswirkungen waren Thema am Ministertreffen. So etwa wies Tadschikistan darauf hin, dass rund eine Million ihrer Bürger in Russland arbeiten. Das Land befürchtet nun, dass bei einer Abkühlung der russischen Wirtschaft diese Leute arbeitslos werden und zurück in ihr Heimatland kommen.
Das ASEM ist eine informelle Diskussionsplattform für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Asien und Europa. Die Schweiz ist seit 2012 Mitglied dieser Organisation. Das ASEM-Finanzministertreffen findet alle zwei Jahre statt.