Vor dem Klassiker in der siebten Runde scheint der FC Basel schon wieder enteilt in der Super League. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt – oder wie unser Doppelspitzen-Gastautor zumindest virtuell am FCB vorbeigezogen ist.
Es sind lediglich die ersten Runden, nur sechs Spiele von 36, schon klar. Daraus kann man den Verlauf der Saison nicht ableiten. Aber irgendwie eben doch. Der FCB siegt und siegt – zwar nicht immer souverän, aber doch ungefährdet. Die grössten Konkurrenten verspielen derweil den Sieg in letzter Minute oder nehmen sich gegenseitig Punkte ab. Langsam aber sicher kenne ich das.
Nicht nur aus den vergangenen sechs Spielzeiten, sondern auch aus der Zeit dazwischen. Irgendwie muss man ja die Saisonpause rum bringen. In einer bekannten Fussballsimulation auf meiner Spielkonsole habe ich bestimmt ein dutzend Saisons durchgespielt. Das beginnt enttäuschend realistisch: Mein FC Zürich hat gegen den FCB nichts auszurichten. Der Gegner ist zu schnell, technisch zu versiert, körperlich zu stark. Zu meinem grossen Frust sieht er auch auf internationalem Parkett gut aus, schlägt gar hin und wieder einen der ganz Grossen.
Für mich schaut mit einer ultradefensiven Taktik vielleicht einmal ein Unentschieden heraus. Spass macht das nicht – Platz zwei bis fünf hinter dem Serienmeister in der Endabrechnung. Gut, vielleicht hole ich das ein oder andere mal den Cup, immerhin.
Es sind dabei längst nicht mehr Streller, Frei oder Schär, die mich regelmässig zur Verzweiflung bringen, sondern Namen wie Gaus, Mangold oder Nguyen. Ich weiss nicht, woher die plötzlich kamen. Ob aus dem virtuellen Nachwuchs oder aus einer mittelklassigen Liga, die meine Scouts nicht auf dem Schirm haben. Es liegt also nicht an den Spielern, die Dominanz ist dem Verein irgendwie eigen.
Nach sieben, vielleicht acht Saisons, ändert sich dann einiges. Ich kann in die Jugend investieren, scoute das ein oder andere vielversprechende Talent, das sich zum Nationalspieler entwickelt. Ich zeige mit dem FCZ gute Leistungen in der Europa League, qualifiziere mich gar hin und wieder für die Champions League. Die Duelle mit dem Rivalen vom Rhein werden knapper, bis ich schliesslich den Serienmeister abgelöst habe.
Nur in einem Spiel, schon klar.
Natürlich passierte das alles nicht zufällig und von alleine. Ich investierte viel Zeit, arbeitete hart als Trainer. Ich machte mir Gedanken über die Aufstellung und liess Spieler ziehen, die nicht mehr ausreichend motiviert waren oder die zu viel Lohn forderten. Und ich kaufte ein. Breel Embolo war der Neuzugang, der beim FCZ am heftigsten einschlug. Ich holte ihn mit den 15 Millionen, die ich von Chelsea für Yassine Chikhaoui erhalten hatte.